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Nach Brand in Bienenbüttel: Feuerwehr gibt Tipps zur Entsorgung von Asche

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Von: Jannis Wiepcke

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Nur das schnelle Eingreifen der Feuerwehr verhindert am frühen Sonntag einen Dachstuhlbrand. Foto: feuerwehr bienenbüttel
Nur das schnelle Eingreifen der Feuerwehr verhindert am frühen Sonntag einen Dachstuhlbrand. Auslöser war vermutlich die unsachgemäße Entsorgung von Asche in einem Mülleimer. © Privat

In Bienenbüttel kam es am Sonntag fast zum Brand eines Einfamilienhauses. Auslöser war Vermutlich die unsachgemäße Entsorgung von Asche. Die Feuerwehr gibt nun Tipps zum richtigen Umgang mit dem Gefahrgut.

Bienenbüttel - Im Regelfall verhindert der gesunde Menschenverstand, dass glühende Asche aus dem Grill oder dem Kamin in der Mülltonne entsorgt wird, ohne dass vorher entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Doch auch wenn sie augenscheinlich abgekühlt zu sein scheint und sich hellgrau verfärbt, kann sie gefährlich werden und im schlimmsten Fall ein Feuer auslösen – so ist es ersten Polizeierkenntnissen zufolge am frühen Sonnabendmorgen in Bienenbüttel geschehen (AZ berichtete).

Nur der raschen Alarmierung durch die Hausbewohner und dem schnellen Einsatz der Feuerwehrleute ist es zu verdanken, dass es zu keinem Großbrand kam. Zu beklagen ist aber trotzdem ein entstandener Sachschaden von rund 20 000 Euro. Erkundigt man sich bei den Einsatzkräften der Feuerwehr, so erfährt man, dass es nicht der erste Vorfall dieser Art war – aber ein weiterer, der hätte verhindert werden können.

„Mit der Gefahrenquelle Mülltonne haben wir leider sehr häufig zu tun – das ging bereits bis zu einem Dachstuhlbrand, bei dem das Haus danach komplett unbewohnbar war“, sagt Stefan Kommert, Pressesprecher der Feuerwehr Bienenbüttel. Die Erfahrung habe den Feuerwehrleuten gezeigt, dass es meistens eine ganze Verkettung von Entsorgungsfehlern sei, die zum Brandgeschehen führe.

Zum einen, so Kommert, ist den Hauseigentümern oftmals nicht bewusst, dass sich in der Asche sogar mehrere Tage nach der Entsorgung noch Glutnester befinden können. „Wie lange die Glut anhält, lässt sich aber nicht sicher sagen“, erklärt der Feuerwehrsprecher. Er empfiehlt, lieber etwas länger zu warten und auf Nummer sicher zu gehen. Die Asche sollte demnach mindestens drei Tage abkühlen, nachdem sie dem Grill oder dem Kamin entnommen wurde. Aufbewahrt werden sollte sie dafür am besten in einem Metalleimer oder einem anderen brandgeschützten Behältnis. Noch ratsamer ist es, die Glut darin abzulöschen, bevor sie fachgerecht gelagert wird – das spart eine Menge Zeit. „Nach einer Stunde habe ich dann die Gewissheit, dass sie nicht mehr brennen kann“, sagt Kommert.

Im wahrsten Sinne als brandgefährlich kann es sich zum anderen aber auch erweisen, wenn Hauseigentümer die Mülltonne wie im Falle des vergangenen Brandeinsatzes zu nahe an der Hausfassade, in der Nähe von leicht brennbaren Materialien oder in Holzschuppen aufstellen. Die richtige Wahl des Standortes könnte im Ernstfall Leben retten, weiß Kommert: „Wenn eine Mülltonne freistehend abbrennt, passiert in der Regel nichts Schlimmeres“. Damit es nicht so weit kommt, gilt es aber auch eine weitere wichtige Regel zu beachten: Die abgekühlte Asche darf auf gar keinen Fall in die braune oder gelbe Tonne und muss im Restmüll entsorgt werden. Aus diesem Grund tragen ungeeignete Mülltonnen oft die Aufschrift „Bitte keine heiße Asche einfüllen.“

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