Hat sich der mutmaßliche 85-jährige Täter in seinem Haus verschanzt, selbst gerichtet oder ist er geflüchtet? Über Stunden ist die Lage in dem schwer überschaubaren Gelände unklar.
Die Interventionseinheit der Lüneburger Polizeiinspektion, ein Mobiles Einsatzkommando (MEK) und Spezialeinsatzkräfte sowohl aus Hamburg als auch aus Hannover sind vor Ort. Sie setzen eine Drohne ein, haben einen schweren Panzerwagen dabei. In beiden benachbarten Häusern werden auf der Suche nach dem Tatverdächtigen Türen mit Spengstoff geöffnet, wie Polizeisprecher Kai Richter sagt.
Die Ermittler gehen davon aus, dass ein immer wieder aufflammender, polizeibekannter Streit unter Nachbarn dramatisch eskaliert ist. Vom mutmaßlichen Täter weiß die Polizei schnell, dass er als ehemaliger Jäger legal mehrere Waffen besitzt – auch Gewehre. Dagegen bewahrheitet sich der erste Verdacht, es könne sich auch noch explosives Material auf dem Grundstück des 85-Jährigen befinden, nicht.
Wie es dazu kommen konnte, dass der Mann eine Waffe gegen das Nachbar-Ehepaar richtete, dieses und dann auch sich selbst tötete, müssen nun die weiteren Ermittlungen zeigen.
„Beide Grundstücke werden wie Tatorte behandelt. Wir wollen so schnell wie möglich rekonstruieren, was genau passiert ist. Das Plausibelste ist, dass der 85-Jährige das Ehepaar getötet und sich dann selbst gerichtet hat“, so Richter im Gespräch mit der AZ am Tatort. Den verlassen gegen 21 Uhr die letzten Spezialkräfte, die Spurensicherung beginnt. Mitarbeiter der Rechtsmedizin Hamburg sind vor Ort.
Zurück bleiben in Bargdorf die fassungslosen Nachbarn.