Bürgermeister Dr. Merlin Franke erklärte in der Einwohnersprechstunde des Gemeinderates, dass sich die Mindestanzahl von Einwohnern, die interessierte Drogerieunternehmen für eine Ansiedlung voraussetzen würden, weiter nach oben verschoben habe. Die „magische Grenze“ sei von einst 7000 Einwohner auf mittlerweile 7500 bis 8000 Einwohnern gestiegen – „Tendenz steigend“, so Franke.
Die Expansionsabteilungen der Drogeristen analysieren sehr genau, wie viele potenzielle Kunden in einer Region vorhanden sind. Für die großen Unternehmen wie Rossmann, DM oder auch Müller sind insbesondere in den Innenstädten die negativen Effekte der Corona-Pandemie und eine daraus resultierende Umsatzverschiebung sichtbar: Anstelle von Filialen in Fußgängerzonen und Bahnhöfen sind im Moment Fachmarktzentren außerhalb der Städte durch eine hohe Kundenfrequenz gekennzeichnet. Die Mieten in den Innenstädten von Ballungsräumen sind wegen der Pandemie um teilweise bis zu zehn Prozent gesunken.
Was die Zahl der Einwohner betrifft, muss die Einheitsgemeinde Bienenbüttel also weiter an ihrem Wachstumskurs festhalten und diesen gegebenenfalls noch deutlich intensivieren, um die Unternehmen zu einer Ansiedlung zu bewegen. Eine Drogerie im Ort soll den Bewohnern nicht nur zusätzliche Fahrten nach Lüneburg, Bevensen oder Ebstorf ersparen, sondern auch die Bienenbütteler Bahnhofsstraße für Kunden attraktiver erscheinen lassen. 2012 hatte nach dem Aus der Schlecker-Kette auch die Filiale in Bienenbüttel schließen müssen.