Uelzen/Landkreis – Eine Sprecherin erklärte: „Die DB hat sich in Fachgesprächen vor Ort sowohl mit der Stadt Uelzen als auch dem Landkreis Uelzen ausgetauscht. So kann das Projekt-Team frühzeitig lokale Hinweise aufnehmen.“ Laut Landrat Dr. Heiko Blume waren die Hinweise an die Bahn sehr eindeutig: „Ich habe klar zum Ausdruck gebracht, dass wir eine Neubaustrecke grundsätzlich und diese Trasse erst recht ablehnen. Da hat sich die Bahn die mit dem größtmöglichen Widerstand ausgesucht.“ Die Bahn habe nur Ausschnitte gezeigt, keine komplette Trasse – auch nicht in anderen Kreisen. „Transparenz geht anders. Im Heidekreis hat man die Trasse entlang der A7 gezeigt, uns nicht. Herausgeben dürfen wir die Karte auch nicht“, so Blume gestern zur AZ.
Die Bahnsprecherin sagte, dass die DB im gesamten Projektraum Gespräche führe. Die laufende Phase der Vorplanung werde voraussichtlich Ende 2022 abgeschlossen. „Dann wird die DB die Ergebnisse der Vorplanungen vorstellen.“ Der fachlich-planerische Austausch sei für die DB von großem Interesse. Man tausche sich mit den Fachbereichen Planung, Bau und Verkehr aus Landkreisen und Kommunen aus.
„Wir lassen uns da aber nicht mitverhaften. Es gibt einen klaren Kreistags-Beschluss. Bereits vor geraumer Zeit haben wir erklärt, dass wir den Prozess weiter verfolgen, uns aber nicht mehr aktiv einbringen. Ich habe den Plänen lauthals widersprochen, um es mal salopp zu formulieren“, so Blume.
Auch Uelzens Bürgermeister Jürgen Markwardt sprach auf AZ-Anfrage Klartext: „Wir haben den Vertretern der DB AG bereits beim Treffen im März mitgeteilt, dass wir die Aushebelung der Ergebnisse des Dialogforums Nord nicht mittragen können und werden. Der mögliche neue Trassen-Ersatzverlauf wurde uns zwar optisch vorgestellt – wie die angedachte Variante allerdings inhaltlich umgesetzt werden soll, bleibt nicht nachvollziehbar. Deshalb betrachten wir die Trassenführung der Variante als Fantasie-Planung.“
Die Bahn plane weiterhin „ergebnisoffen verschiedene Varianten in voneinander unabhängigen Grobkorridoren“, betonte die Sprecherin.