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Spargelernte im Uelzener Südkreis hat begonnen

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Von: Bernd Schossadowski

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Landwirt Oliver Brink aus Langenbrügge hält frisch geernteten Spargel von seinen Feldern in den Händen.
Landwirt Oliver Brink aus Langenbrügge hält frisch geernteten Spargel von seinen Feldern in den Händen. © Bernd Schossadowski

Im Uelzener Südkreis hat die Spargelernte begonnen. Auf den Feldern von Oliver Brink in Langenbrügge und Hinrich Niemann in Wichtenbeck werden derzeit die ersten Stangen des edlen Gemüses gestochen.

Langenbrügge/Wichtenbeck/Könau – Geschickt setzt Mechmed das Messer auf dem Spargeldamm an und holt die weißen Stangen mühelos aus der Erde. Der bulgarische Arbeiter auf dem Feld von Oliver Brink kommt schon seit über zehn Jahren regelmäßig zur Spargelernte nach Langenbrügge. „Das ist mein Vorarbeiter“, sagt Brink und klopft Mechmed anerkennend auf die Schulter. Seit mehr als zwei Jahrzehnten setzt Brink auf seine bewährten Spargelstecher aus Bulgarien. Zudem hat er Arbeiter aus Spanien und Frankreich. „Für uns sind das keine Saisonkräfte, sondern Freunde“, betont Brink. Und die haben derzeit gut zu tun, denn die Spargelsaison im Uelzener Südkreis hat begonnen.

Trotz der kühlen Witterung sei das begehrte Gemüse nicht später dran als in früheren Jahren. Die ersten „vorwitzigen Stangen“, so Brink, seien bei ihm am 8. April gestochen werden. „Wenn es jetzt wärmer wird, haben wir viel Spargel und vor allem richtig guten.“ Denn die Qualität sei in diesem Jahr ausgezeichnet. „Die Stangen sind besonders zart. Die Feuchtigkeit im März hat dazu beigetragen“, erklärt Brink, der zehn Sorten anbaut.

60 Prozent wachsen bei ihm unter Folie, 30 Prozent im Freiland, der Rest unter einem Tunnel. „Damit kann man die Erntemengen regulieren“, weiß Brink, der seinen Spargel ab morgen auf dem Uelzener Wochenmarkt sowie an vielen weiteren Stellen im Kreis Uelzen und im Isenhagener Land anbietet.

Trotz deutlich gestiegener Energiekosten werde der Spargel in diesem Jahr nicht teurer sein als 2022, verspricht Brink. Den genauen Kilopreis möchte er aber nicht nennen. „Das wird die Nachfrage regeln“, sagt er.

Auch auf den Spargelfeldern von Hinrich Niemann in Wichtenbeck hat die Ernte begonnen. „Wir sind etwa eine Woche später dran als 2022. Aber da war die Ernte auch sehr früh“, schildert er. Der Spargel zeige aktuell große Wachstumslust. „Das liegt am Kältereiz, den er Anfang Dezember bekommen hat. Den braucht die Pflanze, um im Frühjahr in Gang zu kommen“, erläutert Niemann.

Mitte voriger Woche haben seine Arbeiter, erfahrene Kräfte aus Polen und Bulgarien, den ersten Spargel gestochen. Die Menge war aber noch gering. Ab morgen ist Niemann, der auf 18 Hektar sechs Sorten Spargel anbaut, dann auf den Wochenmärkten in der Region mit seinem Verkaufsstand vertreten.

Niemann verwendet zwei Arten von Folien. Mit einer schwarz-weißen Wendefolie können Lichteinfall und Temperatur auf den Spargeldämmen reguliert und damit der Erntezeitpunkt variiert werden. Eine transparente Folie, die zum Tunnel aufgebaut ist, dient hingegen dazu, eine frühe Ernte zu erzielen. „Darunter wird die warme Luft wie in einem Treibhaus gespeichert“, weiß Niemann.

Dank einer Photovoltaik-anlage auf seiner Spargelhalle produziert er einen Teil seines Stroms selbst. Die hohen Energiekosten bekommt er somit nicht so zu spüren. Deutlich stärker wirkt sich der auf zwölf Euro gestiegene Mindestlohn aus. Trotzdem werde der Startpreis für seinen Spargel – 16,90 Euro – nicht über dem des Vorjahres liegen, kündigt Niemann an.

Auch er ist von der Qualität des diesjährigen Spargels angetan. „Der Geschmack ist super – kräftig und intensiv. Die Stangen sind sehr zart“, freut er sich. Der Sommer 2022 sei trocken und sonnenreich gewesen. „Der Spargel hat da schön Kraft gesammelt. Das ist eine prima Basis für gute Erträge in dieser Saison.“

Noch etwas gedulden müssen sich indes die Kunden von Spargelbauer Mathias Strasburger aus Könau. „In etwa zwei Wochen gibt es die ersten Erntemengen. Der genaue Termin ist schwierig abzuschätzen“, sagt er. Strasburger baut in Wrestedt und Ostedt auf 1,6 Hektar Spargel an. „Ich habe noch ziemlich junge Pflanzen, die wachsen ein bisschen tiefer“, erklärt er, warum sein Spargel noch nicht aus der Erde schaut.

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