„Ich bin seit 2010 in Bad Bodenteich und habe noch zwölfeinhalb Jahre bis zur Rente. Da habe ich mir gedacht: Für die Gemeinde ist es gut, wenn jemand mit neuen Ideen kommt“, erklärt Neumann. Zum 1. August übernimmt er jeweils eine halbe Stelle als Seelsorger in den Justizvollzugsanstalten Uelzen und Celle. In der Uhlenköperstadt folgt er auf Andreas Kunze-Harper, der in den Ruhestand geht. In Celle löst er Jan Postel ab, der sich beruflich verändern wird.
„Ich werde mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge aus Bad Bodenteich verabschieden“, sagt der 54-Jährige, der als Pastor der Kirchengemeinde viel bewegt hat. Unter anderem hat er die monatlichen Literaturgottesdienste auf den Weg gebracht, ebenso den Lebendigen Adventskalender und die Kinderferien-Kirche. Außerdem koordiniert Neumann seit neun Jahren die Notfallseelsorge im Kirchenkreis Uelzen. Sein Nachfolger für diese Aufgabe wird Rosches Pastor Niklas Schilling.
Nicht zuletzt wurden unter Neumanns Ägide zwei Kirchenstiftungen in Bad Bodenteich gegründet. Von den Ausschüttungen der Stiftungen wurden bauliche Maßnahmen finanziert, zum Beispiel das Heizungsmodul in der St.-Petri-Kirche ausgetauscht und die Wand des Gemeindehauses an der Burgstraße saniert.
Mit den Menschen in seiner Kirchengemeinde habe er gute Erfahrungen gemacht, freut sich Neumann. Es habe viele herzliche Begegnungen, unter anderem mit Mitgliedern von Vereinen, gegeben. Nicht ohne Stolz berichtet Neumann, dass er seit 2010 der Freiwilligen Feuerwehr Bodenteich angehört und seit einigen Jahren auch Mitglied der Jägerkompanie der Schützengilde ist. Mit der Zeit ist Neumanns Einzugsgebiet als Pastor gewachsen. Es umfasst seit etwa zwei Jahren auch Soltendieck.
Seine künftige Aufgabe als Gefängnis-Seelsorger ist für ihn kein neues Betätigungsfeld, denn in der St.-Petri-Kirchengemeinde war er von Anfang an seelsorgerisch tätig. Für die Arbeit in der JVA Uelzen und Celle hat sich Neumann etwas vorgenommen: „Ich möchte den Menschen Hoffnung geben, ihnen zuhören“, sagt er. Dabei wird er Ansprechpartner sowohl für die Gefangenen als auch für die Angestellten in den beiden Gefängnisse sein.
Die Pastorenstelle in der St.-Petri-Gemeinde soll zeitnah neu besetzt werden. Dazu werde es im Juli eine entsprechende Ausschreibung geben, kündigt Neumann an. Bis ein Nachfolger für ihn gefunden sei, werde es vor Ort eine Vertretung durch andere Pastoren geben.
Das „Bad“ als Wohnort wird ihm übrigens erhalten bleiben – er zieht demnächst von Bodenteich nach Bevensen um. Und auch dort wird Neumann ins Vereinsleben eintauchen. „Ich habe mich schon bei der Feuerwehr Bad Bevensen angemeldet und werde Mitglied der vierten Gruppe“, verrät er schmunzelnd.