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Neues Wohnquartier am Kurparksee in Bad Bodenteich geplant

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Von: Bernd Schossadowski

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Die Grafik zeigt den Entwurf der vier Wohngebäude und der Grünfläche dazwischen.
So soll die neue Wohnanlage am Bad Bodenteicher Kurparksee aussehen. Baubeginn soll im Frühjahr 2024 sein. © Architekturbüro Prell und Partner

Am Rand des Bad Bodenteicher Kurparksees soll ein neues Wohnquartier entstehen. Geplant sind vier barrierefreie Gebäude mit insgesamt 58 Wohnungen. Das ehemalige Gebäude der Oberschule am Leinenberg wird dazu im September abgerissen. 

Bad Bodenteich – Die Tage des ehemaligen Oberschulgebäudes am Leinenberg in Bad Bodenteich sind gezählt. Voraussichtlich im September wird die seit 2016 leerstehende Immobilie abgerissen, um dort ein modernes Wohnquartier zu errichten. Die Pläne des Investors Fabian Bergholz sehen vier Gebäude mit insgesamt 58 barrierefreien Wohnungen vor. Diese haben eine Größe von 48 bis 104 Quadratmetern. Gemeinsam mit Architektin Bettina Prell-Leppen erläuterte Bergholz am Dienstagabend bei einem Infoabend sein millionenschweres Vorhaben.

„Unsere Zielgruppe sind die ,Best Ager‘, also die Altersgruppe ab 50 oder 60 Jahren. Das Ganze ist aktuell als Mietprojekt gedacht“, sagte Bergholz vor zahlreichen Zuhörern im Rittersaal der Burg Bodenteich. Eventuell würden in einem der vier Gebäude Eigentumswohnungen geschaffen, das stehe aber noch nicht fest. Als Quadratmeterpreis für die Mietwohnungen nannte der Geschäftsführer der Bergholz Immobilien-Gruppe mit Sitz in Lüneburg „knapp über zehn Euro“.

Das Projekt trägt den Titel „Service-Wohnen am Kurparksee“, erklärte Bergholz, der das alte Schulgebäude vom Landkreis erworben hatte. So sollen die Bewohner der neuen Anlage Serviceleistungen durch das DRK in Anspruch nehmen können, aber auf freiwilliger Basis.

Bettina Prell-Leppen vom Hamburger Architekturbüro Prell und Partner stellte Einzelheiten zu den vier Wohngebäude vor. Sie tragen – zumindest auf dem Plan – die Namen von Himmelsrichtungen. Haus West hat 22 Wohnungen, wird am Ufer des Seeparks gebaut und hat drei Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss. Die unterste Etage wird dabei in die Hanglage am See integriert. Dort sollen auch ein kleines Café und ein Aufenthaltsraum für die Wohnanlage entstehen.

Die anderen drei Gebäude haben jeweils zwei Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss. Haus Süd liegt neben dem Friedhof und bietet 16 Wohnungen. Haus Nord grenzt an die Straße „Am Leinenberg“ an und zählt 16 Wohnungen. Im Erdgeschoss sollen Räume für eine Arzt-, Physiotherapie- oder Fußpflegepraxis geschaffen werden. Eine Besonderheit bietet Haus Ost, das nahe der Schulstraße gebaut wird. Neben vier Wohnungen sind dort zwei Wohngemeinschaften für jeweils neun Personen vorgesehen.

In jedem der vier Wohnhäuser wird ein Aufzug eingebaut. Die Staffelgeschosse werden in Holzbauweise errichtet. Sie sollen sich gestalterisch von den übrigen Geschossen abgrenzen. Deren Fassaden werden in einem Mix aus hellen Verblend-Klinkern und Putzflächen gestaltet, „damit es ein bisschen lebendig aussieht“, wie die Architektin erläuterte.

„Die Häuser Nord, Ost und Süd werden jeweils zehn Meter hoch, Haus West 10,50 Meter“, berichtete der mit dem Entwurf des Bebauungsplans beauftragte Stadtplaner Hendrik Böhme. Alle Häuser haben Flachdächer mit Photovoltaik-Anlagen. Zwischen den vier Wohngebäuden wird es einen begrünten Innenhof geben. Im östlichen und nördlichen Bereich des Quartiers werden insgesamt 38 bis 42 Stellplätze entstehen.

Der Abriss des Schulgebäudes ist für September geplant, der Baubeginn für das Frühjahr 2024. „Wir rechnen mit einer Bauzeit von knapp zwei Jahren“, blickte Bergholz voraus. Die Wohnanlage könnte somit Ende 2025 oder Anfang 2026 fertig sein.

Eine Frage, die den Zuhörern auf den Nägeln brannte, betraf die künftige Verkehrsführung und -belastung. Hier gab Bauamtsmitarbeiter Heinz Foth Entwarnung: Die Einfahrt in die Schulstraße soll im nördlichen Bereich für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt werden. Außerdem soll die aktuelle Einbahnstraßenregelung aufgehoben werden. Die Zufahrt der Baustellenfahrzeuge soll von Süden – aus Richtung Friedhof – erfolgen, ebenso die Erschließung der Parkplätze im Osten der geplanten Gebäude. Eine Zunahme des allgemeinen Verkehrs sei im Bereich der neuen Wohnanlage somit nicht zu erwarten. „Das ist aber nur die erste Planung. Wir sind dazu noch in der Abstimmung mit der Straßenverkehrsbehörde und Polizei“, sagte Gemeindedirektor Michael Müller.

Von Mitte Februar bis Mitte März wird der Bebauungsplan-Entwurf öffentlich im Rathaus in Wrestedt und in Infokästen ausgelegt. Die Entscheidung über den Plan trifft letztlich der Fleckenrat.

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