Wie berichtet, werden in dem Neubau 100 Patientenbetten geschaffen. Außerdem will der Mediclin-Konzern als Träger der Seepark-Klinik 60 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. „Dieses Haus, das wir gerade bauen, ist einzigartig in Deutschland für die Versorgung von essgestörten Menschen“, betont Fernim.
Insgesamt 27 Millionen Euro hat das Land Niedersachsen als Förderung für den Erweiterungsbau genehmigt. Weitere 7,7 Millionen steuert die Klinik als Eigenanteil bei. „Für die Entwicklung der Region ist das ein ganz wichtiger Impulsgeber“, lobt der CDU-Landtagsabgeordnete Jörg Hillmer den Neubau.
Doch in seine Freude mischt sich auch Ungewissheit. Denn die Ausschreibung der Rohbau-Arbeiten hat ergeben, dass die tatsächlichen Kosten um mindestens 30 Prozent über den 2018 kalkulierten Ansätzen liegen. Die Gründe sind der allgemeine Preisanstieg in der Baubranche, die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg. Möglicherweise wird die Kostensteigerung bei den folgenden Gewerken des Innenausbaus noch viel höher ausfallen.
Hillmer und Fernim hoffen, dass das Land die über den Anteil von 27 Millionen Euro hinausgehenden Kosten übernehmen wird. „Dafür gibt es aber noch keine Zusage“, erklärt Hillmer. Die Förderquote des Landes von 90 Prozent beziehe sich auf die ursprünglich kalkulierten Gesamtkosten, nicht auf den jetzt entstandenen erhöhten Finanzbedarf. Klar ist aber auch, dass der Mediclin-Konzern seinen Eigenanteil für den Klinik-Neubau ebenfalls aufstocken müsste.
Die Entscheidung, ob das Land weitere Mittel bereitstellt, werde in der Sitzung des Krankenhaus-Planungsausschusses im November fallen, kündigt Hillmer an. Er wolle jetzt im niedersächsischen Sozialministerium, das die Beschlussvorlage in den Ausschuss einbringen wird, für eine Erhöhung der Landesförderung werben. Zuvor müsse die Seepark-Klinik aber belastbare Zahlen zu den Gesamtkosten vorlegen.
„Bevor weitere Gewerke ausgeschrieben werden können, brauchen wir Klarheit darüber, wer welchen Kostenanteil zahlt“, sagt Hillmer. „Niemand hat ein Interesse daran, dass sich der Bau verzögert, denn der Bedarf an Betreuungsplätzen ist enorm. Die Klinik hat eine sehr lange Warteliste.“