Denn ihnen es ist gelungen, den Schießstand neben der Brandruine wieder herzurichten. „Die Brandschutzmauer hat alle Flammen abgehalten“, berichtet Vogel. Zudem hatten die Wehren während des Löscheinsatzes dafür gesorgt, dass die Flammen vom „Studio 21“, dem ehemaligen Schützenhaus, nicht auf den Schießstand übergriffen. „Die Feuerwehren haben tolle Arbeit geleistet“, lobt der Gilde-Oberst.
Zwar sei Löschwasser in den Vorraum des Schießstandes eingedrungen, in dem sich die Theke mit Zapfanlage, Pokale und Schützenscheiben befinden. Doch dank des Ablaufs im Fußboden war dieses schon bald in der Kanalisation verschwunden. Zudem war der Vorraum verqualmt. Der Geruch hat sich aber verflüchtigt. Dafür hat sich Schimmel in der Decke gebildet. „Die Gummidichtung an der Leiste neben der Brandschutzmauer ist durch die Hitze der Flammen geschmolzen. Seitdem dringt dort Regenwasser ein“, erklärt Vogel. Zum Glück hat die Gilde einen Dachdecker als Mitglied. Dieser wird die Leiste jetzt abdichten.
Das Problem ist jedoch, dass es seit dem Brand weder Strom noch Wasser im Schießstand gibt, denn dieser war durch das „Studio 21“ versorgt worden. Auch die Heizung funktioniert nicht mehr. Um den Schießbetrieb trotzdem wieder zu ermöglichen, sind Mitglieder der Gilde zur Tat geschritten.
„Zunächst haben wir uns ein Notstromaggregat besorgt“, erzählt Vogel. Das war aber nur eine Behelfslösung. Daher wird jetzt vom Stromhäuschen am Parkplatz des „Studios 21“ ein Starkstromkabel zum Schießstand verlegt. Das übernimmt ein Elektriker, der der Schützengilde angehört, ehrenamtlich.
Und der Wiederaufbau geht weiter: Ein weiteres Mitglied, das Gas-Wasser-Installateur ist, kümmert sich um die Wasserversorgung des Schießstands. „Wir haben von der Samtgemeinde Aue ein Standrohr mit Wasserzähler bekommen“, sagt Vogel. „Das schrauben wir auf einen Unterflur-Hydranten. Die Wasserzufuhr erfolgt per Schlauchverbindung.“
Unterdessen haben weitere Helfer das Umfeld des Schießstandes wieder so hergerichtet, dass dort morgen das Schießen stattfinden kann. Sie haben das Flachdach vom Brandgut befreit, verkohlten Schutt hinter dem Gebäude weggeräumt, die Regenrinnen gereinigt und die Räume auch innen wieder flottgemacht. Zuvor hatte der Landkreis Uelzen die Genehmigung für die Arbeiten erteilt.
„Wir sind mehr als happy. Wenn man bedenkt, dass wir direkt nach dem Brand dachten, wir können hier gar nichts mehr machen, ist das schon gut gelaufen“, freut sich Vogel. Auch Schießstandwartin Christiane Heuer ist erleichtert.
Das morgige Schießen ist die Generalprobe für das Königsschießen, das an Pfingsten während des Bodenteicher Schützenfests stattfinden und von der Neustädter Rotte ausgerichtet wird. „Am Sonntag schließen wir im Schießstand alles an“, sagt Vogel. „Und dann hoffen wir, dass es funktioniert.“