„Nur wenn jeder persönlich angeschrieben wird, macht das Sinn“, meinte Schröter. Und er wurde noch deutlicher: Ackergrenzen zu überpflügen, sei „ein bewusstes Fehlverhalten, das man rechtlich verfolgen könnte“. Landwirte, die sich nach schriftlicher Aufforderung durch die Gemeinde noch immer uneinsichtig zeigten, begingen „eine vorsätzliche Handlung“, erklärte der WGA-Ratsherr.
Auch CDU-Fraktionschef Jürgen Schulze äußerte Kritik am Überschreiten von Ackergrenzen. „Wir sind ganz klar dafür: Die Wegebreiten müssen eingehalten werden“, sagte er im Namen seiner Fraktion. Ein Schreiben an die Landwirte hält er jedoch nicht für das geeignete Mittel. Viel besser sei es, die Landwirte und Flächeneigentümer auf Dorfrechnungstagen, in Hegering- und Jagdpächter-Versammlungen sowie im Samtgemeinde-Mitteilungsblatt „Aue-Blick“ gezielt auf das Thema anzusprechen, regte Schulze an.
„Es sind immer wieder die gleichen Landwirte, die so etwas machen. Die erreichen wir nicht mit einem Anschreiben oder im ,Aue-Blick‘“, meinte Gemeindedirektor Michael Müller. Ein solcher Brief werde einfach zur Seite gelegt und vergessen. „Das ist das Papier und die Arbeitszeit nicht wert, die wir da investieren“, sagte er. Stattdessen sollte man einen Vor-Ort-Termin mit den betreffenden Landwirten vereinbaren und ihnen die Ackergrenzen anhand von Flurkarten noch einmal vor Augen führen. „Dann spricht sich das in der Gemeinde
Lüder herum“, ist Müller überzeugt.
Für dieses Vorgehen plädierte auch WGA-Fraktionsvorsitzender Torben Manning. Er schlug ein dreistufiges Verfahren vor: Erst sollten die betreffenden Landwirte sensibilisiert werden. Sollte das nicht fruchten, müsste die Gemeinde ein klärendes Gespräch vor Ort vereinbaren, um eine gütliche Einigung zu erzielen. Werde das Fehlverhalten dann immer noch nicht abgestellt, sollten die Ackergrenzen durch offizielle Messungen festgestellt werden. Die Kosten hätten die Verursacher zu tragen.
Dem schloss sich der Rat einstimmig an. Die Verwaltung wurde beauftragt, das Thema zunächst in öffentlichen Versammlungen und im „Aue-Blick“ zu kommunizieren, sich aber weitere Schritte vorzubehalten.