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Lüder macht mobil gegen überpflügte Ackergrenzen: Gemeinde Lüder soll auf Verursacher einwirken

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Von: Gerhard Sternitzke

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Traktor mit Pflug auf einem Acker.
Ein Landwirt pflügt einen Acker – hier ein Symbolbild. In der Gemeinde Lüder kommt es immer wieder vor, dass Ackergrenzen widerrechtlich überschritten werden. Dem will der Gemeinderat jetzt Einhalt gebieten. © dpa

Im Volksmund wird es flapsig „Landklau“ genannt. Einige Landwirte halten ihre Ackergrenzen nicht ein und pflügen einen Teil der angrenzenden öffentlichen Wege ab. Auch in der Gemeinde Lüder ist das ein Problem. Auf Antrag von Lothar Schröter (WGA) diskutierte der Rat jetzt darüber, wie dem Überschreiten von Ackergrenzen Einhalt geboten werden kann.

Lüder – Die „große Keule“ wollen die Politiker zunächst nicht schwingen, doch sollen die Verursacher künftig unmissverständlich auf ihr Fehlverhalten hingewiesen werden. So lautete das Fazit der Diskussion.

Er könne dem Rat fünf Beispiele nennen, an denen deutlich zu sehen sei, dass Ackergrenzen nicht eingehalten worden seien, erklärte Schröter. Daher beantragte er, dass die Gemeinde an alle Landwirte im Raum Lüder ein Schreiben verschickt und darin auf die Einhaltung von Ackergrenzen hinweist. Sollte es danach weiterhin Verstöße geben, müssten die Verursacher Ausgleichszahlungen leisten, schlug er vor.

„Nur wenn jeder persönlich angeschrieben wird, macht das Sinn“, meinte Schröter. Und er wurde noch deutlicher: Ackergrenzen zu überpflügen, sei „ein bewusstes Fehlverhalten, das man rechtlich verfolgen könnte“. Landwirte, die sich nach schriftlicher Aufforderung durch die Gemeinde noch immer uneinsichtig zeigten, begingen „eine vorsätzliche Handlung“, erklärte der WGA-Ratsherr.

Auch CDU-Fraktionschef Jürgen Schulze äußerte Kritik am Überschreiten von Ackergrenzen. „Wir sind ganz klar dafür: Die Wegebreiten müssen eingehalten werden“, sagte er im Namen seiner Fraktion. Ein Schreiben an die Landwirte hält er jedoch nicht für das geeignete Mittel. Viel besser sei es, die Landwirte und Flächeneigentümer auf Dorfrechnungstagen, in Hegering- und Jagdpächter-Versammlungen sowie im Samtgemeinde-Mitteilungsblatt „Aue-Blick“ gezielt auf das Thema anzusprechen, regte Schulze an.

Bestimmte Landwirte halten sich nicht an die Grenzen

„Es sind immer wieder die gleichen Landwirte, die so etwas machen. Die erreichen wir nicht mit einem Anschreiben oder im ,Aue-Blick‘“, meinte Gemeindedirektor Michael Müller. Ein solcher Brief werde einfach zur Seite gelegt und vergessen. „Das ist das Papier und die Arbeitszeit nicht wert, die wir da investieren“, sagte er. Stattdessen sollte man einen Vor-Ort-Termin mit den betreffenden Landwirten vereinbaren und ihnen die Ackergrenzen anhand von Flurkarten noch einmal vor Augen führen. „Dann spricht sich das in der Gemeinde

Lüder herum“, ist Müller überzeugt.

Für dieses Vorgehen plädierte auch WGA-Fraktionsvorsitzender Torben Manning. Er schlug ein dreistufiges Verfahren vor: Erst sollten die betreffenden Landwirte sensibilisiert werden. Sollte das nicht fruchten, müsste die Gemeinde ein klärendes Gespräch vor Ort vereinbaren, um eine gütliche Einigung zu erzielen. Werde das Fehlverhalten dann immer noch nicht abgestellt, sollten die Ackergrenzen durch offizielle Messungen festgestellt werden. Die Kosten hätten die Verursacher zu tragen.

Dem schloss sich der Rat einstimmig an. Die Verwaltung wurde beauftragt, das Thema zunächst in öffentlichen Versammlungen und im „Aue-Blick“ zu kommunizieren, sich aber weitere Schritte vorzubehalten.

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