Das Thema war aufgekommen, weil das derzeitige Feuerwehrhaus, 1986 in fast 3000 Arbeitsstunden in Eigenleistung gebaut, in vielerlei Hinsicht nicht mehr den heutigen Anforderungen genügt. So gibt es nur einen Sanitärbereich ohne Geschlechtertrennung. Umkleidebereiche fehlen völlig, die Fluchtwege sind unzureichend und führen teils durch die Schulungsräume. Auch die Statik ist mehr als fraglich, weil sich die Art und Schwere der Einsatzfahrzeuge über die Jahre geändert hat. Nicht zuletzt sind die Türhöhen ebenfalls zu niedrig und generell alle Räume zu klein für die heutigen Normen und Ansprüche.
Das Feuerwehrhaus bietet derzeit eine Fläche von 137 Quadratmetern für insgesamt 44 Aktive, nötig wären aber eigentlich 324 Quadratmeter. Nach diversen Vorgesprächen und wochenlanger Beschäftigung in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Lüder kristallisierten sich drei bauliche Varianten heraus.
Die erste sieht einen weitgehenden Erhalt des massiven Altbaus vor sowie einen Neubau nur der Umkleiden, des Sanitärbereichs und der Stellplätze. Die Kosten liegen bei etwa 951 000 Euro.
Die zweite Variante umfasst einen kompletten Neubau des Gerätehauses am alten Standort. Der Vorteil: Die Zufahrt könnte neu angeordnet werden und würde dann nicht mehr mit dem Zugang zum Schützenhaus kollidieren. Nachteilig an dieser Lösung ist aber, dass alle Eichen im Umfeld gefällt werden müssten und für mindestens ein Jahr eine provisorische Übergangslösung gefunden und gewährleistet sein müsste. Die Kosten für diese Vari-ante würden rund 1,436 Millionen Euro betragen.
Variante drei schlägt einen Neubau an einem anderen Standort, der Schulstraße, vor. Bei einem ähnlichen Kostenfaktor ergäbe sich aber ein längerer Planungszeitraum, denn die Gemeinde Lüder müsste das angedachte Grundstück erst unter Zustimmung der Samtgemeinde Aue erwerben.
In der folgenden Einwohnerfragestunde war die erste Variante schnell vom Tisch, weil sie die geforderten Auflagen nicht erfüllen würde. Gemeindebrandmeister Thomas Lampe sah den Vorteil der zweiten Variante darin, dass die Feuerwehr im Ort bliebe, was wohl die meisten Kameraden wünschen würden. Ortsbrandmeister Andree Zech plädierte hingegen eher für die dritte Variante. Die Diskussion über das neue Gerätehaus geht in den nächsten Monaten weiter.