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Bodenteicher Seepark-Klinik plant eigenes Medizinisches Versorgungszentrum

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Von: Bernd Schossadowski

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Diee Seepark-Klinik in Bad Bodenteich
Im bestehenden Gebäude der Bad Bodenteicher Seepark-Klinik soll das neue Zentrum für die ambulante medizinische Versorgung eingerichtet werden. Der genaue Termin steht aber noch nicht fest. © Schossadowski, Bernd

Die Bad Bodenteicher Seepark-Klinik plant die Einrichtung eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) mit zwei Fachärzten in ihrem bestehenden Gebäude. Ziel ist esi, die ärztliche Versorgung im Flecken langfristig zu sichern. Die Klinik will das MVZ selbst betreiben und aus Eigenmitteln finanzieren.

Bad Bodenteich - Der Bau des Krankenhauses für psychosomatische Medizin und Psychotherapie neben der Bad Bodenteicher Seepark nimmt immer mehr Gestalt an (AZ berichtete). Im Schatten dieses Millionenprojekts kündigt sich jetzt ein neues Angebot an: In ihrem bestehenden Gebäude will die Seepark-Klinik ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) einrichten, selbst betreiben und aus eigenen Mitteln finanzieren, erklärt Geschäftsführer Ulrich Fernim im AZ-Gespräch.

„Wir werden mit unserem Träger Mediclin kurzfristig abstimmen, dafür einen Zulassungsantrag bei der Kassenärztlichen Vereinigung zu stellen“, sagt Fernim. In dem neuen Zentrum sollen zwei Fachärzte praktizieren. Eine Stelle ist für einen Allgemeinmediziner oder Internisten vorgesehen, die zweite für einen Mediziner einer anderen Fachrichtung.

„Uns geht es darum, wohnortnah eine ambulante ärztliche Versorgung sicherzustellen. Das ist unser primäres Ziel, unser Solidarbeitrag als Klinik für die Region“, so Fernim. Denn in Bad Bodenteich gibt es inzwischen nur noch zwei Hausarztpraxen für Kassenpatienten. Eine dritte steht nach dem Tod von Dr. Günter Trumpa im Oktober 2021 leer. Umso wichtiger sei es, das medizinische Angebot im Flecken mit einem MVZ zu erweitern und langfristig zu sichern, betont Fernim.

Das hat sich auch die CDU-Ratsfraktion auf die Fahnen geschrieben. „Wir haben Ärzte zu einer Fraktionssitzung eingeladen, uns mit der Kassenärztlichen Vereinigung getroffen und gemeinsam überlegt, wie man da vorgehen kann“, schildert Bürgermeister Jörg Formella. „Ein Medizinisches Versorgungszentrum wäre von Vorteil für ganz Bad Bodenteich.“

Laut Fernim sind im bestehenden Klinikgebäude fünf Räume vorhanden, in denen das MVZ eingerichtet werden könnte. Sie befinden sich in einem Flur rechts hinter der Rezeption. Allerdings werden die Räume wohl erst im Herbst 2024 frei, wenn nebenan das neue Krankenhaus eröffnet wird. Deshalb plant die Klinik zunächst eine Übergangslösung in anderen Räumlichkeiten. Wann genau das MVZ starten wird, steht noch nicht fest. „Der Termin sollte bis zum Herbst geklärt sein“, sagt Fernim.

Auch das Personal für das neue Angebot sei bereits vorhanden, berichtet der Klinik-Geschäftsführer. „Wir haben zurzeit 25 Ärzte hier im Haus. Viele von ihnen können sich gut vorstellen, stundenweise oder für einen bestimmten Zeitraum in dem MVZ als angestellte Ärzte tätig zu sein und danach wieder in die Klinik zu wechseln.“ Damit könne jungen Medizinern eine Perspektive aufgezeigt werden, in Bad Bodenteich zu bleiben und in dem MVZ ihre Facharztausbildung zu absolvieren, erläutert Fernim.

„Das wäre eine Win-Win-Situation“, findet auch Formella. Er verweist darauf, dass die geplante MVZ-Gründung den Mitgliedern des Bad Bodenteicher Rates kürzlich in einer interfraktionellen Sitzung vorgestellt wurde. „Es gab dazu eine sehr positive Resonanz. Alle unterstützen das“, berichtet Formella.

Auch SPD-Fraktionschef Wolfgang Brandt steht hinter diesen Plänen. „Wir sollten alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die ärztliche Versorgung in Bad Bodenteich langfristig zu sichern. Das ist keine politische Frage, sondern eine, die alle Bürger betrifft“, ist er überzeugt. Daher hatte Brandt bereits in der konstituierenden Sitzung des Fleckenrates im November 2021 Überlegungen angeregt, im Zusammenhang mit der Erweiterung der Seepark-Klinik dort ein Medizinisches Versorgungszentrum einzurichten. „Das ist ein ganz wichtiges Thema für die Zukunft des Ortes“, sagt er.

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