In dem modernen Gebäude wird das Krankenhaus für psychosomatische Medizin und Psychotherapie untergebracht. Der Schwerpunkt sind Essstörungen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Rund 35 Millionen Euro seien als Kosten veranschlagt, sagte Fernim im AZ-Gespräch. Davon werde das Land Niedersachsen 27 Millionen Euro beisteuern, den Rest der Mediclin-Konzern. Die Einweihung sei für den Herbst 2024 geplant.
Voll des Lobes war Landrat Blume. „Ich freue mich unheimlich, dass wir jetzt hier stehen können und der Bau so weit fortgeschritten ist“, sagte er. Damit werde eine „Perle im Südkreis“ geschaffen. Außerdem dankte Blume dem Mediclin-Konzern für die Investition. Es sei nicht selbstverständlich, dass für ein Bauvorhaben ein siebenstelliger Betrag aus eigenen Mitteln bereitgestellt werde.
„Diese Klinik ist für uns ein sehr wichtiger Standort“, betonte Mediclin-Vorstandsmitglied Dr. York Dhein. Seit ihren Anfängen vor 27 Jahren habe sie „eine tolle Erfolgsgeschichte“ hingelegt. „Sie ist die größte Klinik für Psychosomatik in Niedersachsen und eines der bedeutendsten Zentren für Essstörungen in Deutschland.“ Die neu entstehenden Behandlungsplätze seien sehr wichtig. „Wir werden sie vor allem für Kinder und Jugendliche brauchen, um viele der Corona-Folgen in den Griff zu bekommen“, erklärte Dhein.
Thomas Jansen, geschäftsführender Gesellschafter des Lübecker Architekturbüros TSJ, stellte einige Zahlen und Fakten zu dem neuen Gebäude vor. Auf 6820 Quadratmetern Nutzfläche werden zwei kompakte Baukörper mit jeweils einem lichtdurchfluteten Innenhof errichtet. Verbunden sind sie durch den Eingangsbereich. In Richtung Osten ist der Neubau dreigeschossig, in Richtung Westen – zum Seepark hin – viergeschossig, denn das unterste Stockwerk ist in den Hang hinein gebaut. Geplant seien 111 stationäre Betten und sechs Tagesklinik-Plätze, sagte Jansen.
Das Ziel des Architekturbüros sei, eine Atmosphäre zu schaffen, die den psychisch erkrankten Patienten der Klinik „Wärme und Geborgenheit“ gebe. Jansen zollte der beauftragten Baufirma aus Thüringen großes Lob: „Solch eine saubere und qualitätsvolle Betonarbeit habe ich selten gesehen.“ Und dann wurde es feierlich: Mit einem Kran wurde der geschmückte Richtkranz nach oben gezogen. Dann prosteten Polier Marco Welkner und Bauleiterin Nadine Kummer den Gästen mit einem Glas Sekt zu und hielten den Richtspruch. Besonders viel Applaus gab es dafür von den Bauarbeitern, denn Kummer trug den Spruch auf Bosnisch vor.