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Abzocke mit Gewinnspiel: Mann aus Lüder lässt Betrüger abblitzen

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Von: Bernd Schossadowski

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Das Foto zeigt den Brief der STG Euromillions.
So sieht das Schreiben der STG Euromillions aus, in dem die Teilnahme an einer Tippgemeinschaft mitgeteilt wird. Dabei handelt es sich aber um eine Betrugsmasche. © Bernd Schossadowski

Über eine Betrugsmasche berichtet ein Lüderaner der AZ. Ihm hat die STG Euromillions per Brief mitgeteilt, dass ihm künftig 69 Euro pro Monat für die Teilnahme an einem Gewinnspiel abgebucht werden. Dabei hat er dafür gar kein Abo abgeschlossen.

Lüder – Auf den ersten Blick wirkt der Brief der STG Euromillions vertrauenserweckend. „Wir freuen uns, Ihnen wie versprochen die Unterlagen für die Teilnahme bei der Super Tipp Gewinn Euromillions Vorteilsgemeinschaft übermitteln zu können“, heißt es in dem Schreiben, das die Ehefrau eines AZ-Lesers aus Lüder jetzt erhalten hat. Darin wird ihr mitgeteilt, dass ab dem 1. Juni ein monatlicher Teilnahmebetrag von 69 Euro von ihrem Konto abgebucht wird. Doch in Wahrheit handelt es sich um eine Betrugsmasche. „Wir haben keine Abos für irgendwelche Glücksspiele. Wir spielen nicht mal Lotto“, sagt der Lüderaner, der der AZ bekannt ist, seinen Namen aber nicht in der Zeitung lesen möchte.

Eines macht den Mann besonders stutzig: Die STG Euromillions, die laut Briefkopf ein Postfach in Bamberg besitzt, nennt in dem Schreiben die korrekte Bankverbindung der Frau. „Woher die unsere Adresse und Kontonummer haben, weiß ich nicht“, sagt der Lüderaner. „Von uns haben die jedenfalls keine Einzugsermächtigung bekommen.“ Auch den Hinweis im Brief, dass ein Widerrufsrecht eingeräumt werde, hält er für dreist. „Wie kann ich etwas widerrufen, das ich gar nicht abgeschlossen habe?“

Für ihn ist klar: Es handelt sich um versuchte Abzocke. Deshalb macht der Lüderaner den Fall jetzt auch öffentlich – er will andere Empfänger solcher Schreiben warnen, nicht darauf hereinzufallen. Und er hat das einzig Richtige getan: Kurz nach Erhalt des Briefes hat er die STG Euromillions bei seiner Bank für Abbuchungen sperren lassen. „Die kriegen keinen Cent von mir“, betont der Mann.

Doch das ist nicht die einzige Betrugsmasche, mit der er konfrontiert wurde. Vor wenigen Tagen klingelte bei ihm zu Hause das Telefon. Unter der Rufnummer (0211) 36189059 meldete sich ein angeblicher Mitarbeiter seines Energieversorgers. Er sagte, er wolle der Frau des Lüderaners einen neuen, günstigeren Stromtarif bei einer Firma namens Mivolta anbieten. „Der Mann behauptete, er habe unsere persönlichen Daten. Was er jetzt noch brauche, sei die Zählernummer“, erzählt der Lüderaner der AZ.

Unglücklicherweise nannte seine Ehefrau dem Anrufer ihre Handynummer. Daraufhin erhielt sie eine SMS des vermeintlichen Stromversorgers mit der Aufforderung, eine Vertragsbestätigung zurückzuschicken. Dem kam die Frau in weiser Voraussicht nicht nach. Allerdings setzte sie eine wahre Telefonlawine in Gang. „Alle drei Minuten hat der Mann bei ihr auf dem Handy angerufen“, berichtet der Lüderaner. Irgendwann hatte er die Nase voll und sperrte die Nummer.

Für das Geschäftsgebaren des Anrufers findet er klare Worte: „Das ist Lumperei.“ Sein Rat an alle Betroffenen: „Man darf sich von denen nicht unter Druck setzen lassen und vor allem nicht seine Zählernummer nennen. Die wollen einem teure Vertragsabschlüsse aufschwatzen.“

Inzwischen hat der Lüderaner den Fall der Polizei gemeldet. Dieser ist die Betrugsmasche bekannt. „Man sollte auf keinen Fall darauf eingehen“, rät Polizeisprecher Kai Richter. Wer sich über die Abzock-Methode informieren möchte, findet zur Rufnummer (0211) 36189059 viele Warnhinweise im Internet.

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