Man wolle keine Neubaustrecke durch die freie Landschaft, sondern eine Bündelung der Trasse mit der Autobahn. „Bei einem dritten Gleis durch Bad Bevensen gibt es massive Eingriffe“, warnt Feller. „Die Bahn hat in der gläsernen Werkstatt zudem deutlich gemacht, dass auch ein dreigleisiger Ausbau nicht ausreicht.“ Statt einer 50-prozentigen Kapazitätserhöhung könnten nur 30 Prozent mehr Verkehr abgewickelt werden. Zusätzliche Überholgleise würden den Bestandsausbau verteuern.
Solange Stadt- und Samtgemeinderat unterschiedliche Positionen vertreten, muss Feller den Zwiespalt aushalten. Als Samtgemeindedirektor habe er in Soltau eine Resolution für einen dreigleisigen Ausbau der Bestandsstrecke unterschrieben. „Eine Betroffenheit von Menschen gibt es immer. Das ist bei Infrastrukturprojekten so“, räumt Feller ein.
Einen wirklichen Widerspruch sieht er jedoch nicht. „Die wahrscheinlichste Variante, die realisiert wird, ist an der A 7“, ist Feller überzeugt. Sie weise den besten Kosten-Nutzen-Faktor auf. Laut Deutscher Bahn sei das dritte Gleis extrem schwierig und aufgrund der Bebauung teilweise gar nicht umzusetzen. Um es zu bauen, könnte nur ein Gleis verbleiben, zwei Gleise müssten neu verlegt werden. „Das ist extrem teuer und führt zu baulichen Belastungen. Das wird die Stadt und ihre Bewohner auf zehn Jahre belasten“, betont der Stadtdirektor.
Die Lüneburger Resolution mahnt auch, neue Bahnstrecken nicht komplett zu blockieren: „Die richtige Lösung darf nicht kurzfristigen politischen Erwägungen geopfert werden. Dafür lässt der fortschreitende Klimawandel keine Zeit.“ Dass Bad Bevensen vom überregionalen Zugverkehr abgekoppelt wird, sei dagegen nicht zu erwarten. „Der ICE wird immer da fahren, wo die Fahrgäste sind“, ist Feller überzeugt. Mit den Bahnplänen wird sich auch der Stadtrat noch einmal befassen. Die BfB hat eine neuerliche Resolution gegen den Ausbau der Bestandsstrecke beantragt, die sich auch gegen mögliche Ortsumfahrungen richtet.