Gudrun Horrey war gern zur Arbeit gegangen. Sie kannte viele Menschen in dem Kurort. „Es hat mir Angst gemacht, was aus meinem Leben wird“, erzählt sie. Eine Rückkehr in ihr gewohntes Leben war ausgeschlossen. Sie durchlief zwei Reha-Aufenthalte, musste sich allein um Rente und Behindertenausweis kümmern. Der Schriftkram war das Schlimmste. Doch aufgeben kam für sie nie infrage. „Ich lasse sowas nicht zu“, erklärt sie. „Entweder ich sterbe oder ich lebe.“
Heute bewegt sich Gudrun Horrey selbstständig mit dem Rollator durch Bad Bevensen. Sie nimmt Blutverdünner und Schmerzmedikamente. Es gibt gute und schlechte Tage, an denen sie unterschiedlich gut mit der Krankheit zurechtkommt. Lärm und Hektik belasten sie.
In der Selbsthilfegruppe hat sie eine neue Heimat gefunden. Im geschützten Raum der Gruppe wird erzählt, gespielt, gesungen. Es gibt Gedächtnistraining, Sport, Vorträge von Ärzten und Ausflugsfahrten, berichtet die zweite Vorsitzende. „Aber die Gemeinschaft ist das Schönste.“
. Die Bevenser Selbsthilfegruppe Schlaganfall, zuständig für das Uelzener Kreisgebiet, ist eine der ältesten bundesweit. Gegründet wurde sie 1991 von Walter Kerner, der bis heute Vorsitzender ist. Die gut 30 Mitglieder – Betroffene und Begleitpersonen – treffen sich an jedem ersten und dritten Freitag von 14 bis 16 Uhr (April bis September von 15 bis 17 Uhr) im Bevenser DRK-Haus. Kontakt: (0 58 21) 47 82 27, margret.schulz.shg@gmail.com.