Auch die Mittel der Bad Bevensen Marketing GmbH sind vom Rotstift betroffen. „Es ist heftig darüber diskutiert worden“, sagt Feller. „Wir müssen es eigentlich antizyklisch machen.“ Nun müssten die Bevensen-Werber das Kunststück leisten, mit einem kleineren Budget mehr Gäste anzulocken. Auch bei den Ortsvertrauensleuten und beim Umweltpreis wird gespart. Der Geldpreis wird gestrichen. Es gibt lediglich eine Urkunde. Ausgenommen von der zehnprozentigen Kürzung bleiben nur die Vereine.
In diesem Jahr kann das Defizit noch aus der Rücklage ausgeglichen werden. „Ich gehe aber davon aus, dass es ein strukturelles Problem ist“, stellt der Stadtdirektor fest. „Wenn wir nicht in arge Probleme kommen wollen, müssen wir über weitere Einsparungen oder Steuererhöhungen nachdenken. Die Politik muss entscheiden, wie sie mit dem Defizit umgeht.“ Erste Maßnahme in Sachen Einnahmeverbesserung: Der Gästebeitrag soll auf 3,50 Euro pro Tag steigen.
In diesem Zusammenhang setzt Feller auch auf eine Ankündigung im Koalitionsvertrag der rot-grünen Landesregierung, qualifizierten Tourismus zu fördern. „Wir halten Infrastruktur für die Volksgesundheit vor. Da sehe ich die Landesregierung in der Pflicht, sich zu beteiligen“, fordert Feller.
Es gibt aber auch Entwicklungen, die Hoffnung machen. So plant ein Investor auf dem Gelände des ehemaligen Hamburger Feriendorfs eine Hotelerweiterung mit Ferienhäusern (AZ berichtete). Auch das Thermenhotel könne perspektivisch realisiert werden, ist Feller überzeugt. „Wir brauchen im Moment Betten, Betten, Betten“, stellt er klar. Im Aufwärtstrend sind bereits die Einwohnerzahlen, die seit 2008 um 14 Prozent auf nunmehr 9805 gestiegen sind. Damit wächst auch der Einkommenssteueranteil, der in den städtischen Haushalt fließt.