„Wir haben gute Neuigkeiten für alle Menschen, die in Uelzen, Ebstorf und Bad Bevensen leben: Wir gehen in die Verlängerung“, wird Gechäftsführer Richard Krause auf Nachfrage der AZ zitiert. Das neue Vorvermarktungsende werde noch mitgeteilt. „Wir sind zufrieden mit den Ergebnissen. Die Nachfrage ist sehr hoch, und daher haben wir uns entschieden, den Menschen in Uelzen, Ebstorf und Bad Bevensen noch mehr Zeit zu geben, ihren Glasfaser-Vertrag bei uns abzuschließen“, so Krause.
Dass sich die Bürger Zeit lassen, hatte sich bereits länger abgezeichnet. Im Dezember hatte Vermarkter Heinrich Altmiks, Geschäftsführer der beauftragten Mavetra GmbH, Alarm geschlagen. „Das ist nicht die Quote, die wir brauchen“, sagte er damals der AZ. Das Ziel von 50 Prozent der 15 000 Haushalte sei nicht ausdrücklich gefährdet, aber die Menschen sollten sich entscheiden. Im Januar zeigte er sich dann schon optimistischer.
„Ich bin nach wie vor der Meinung, dass wir Glasfaser bekommen und die Chance hinbekommen müssen“, sagt Bevensen-Ebstorfs Samtgemeindebürgermeister Martin Feller in einer ersten Reaktion. „Für mich ist wichtig, was die Verlängerung betrifft, geht Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Das ist ein Projekt für die Gemeinschaft. Es wird nur ausgeführt, wenn auch genug Menschen mitmachen.“
Die Stadt Uelzen möchte sich nicht zum erreichten Stand äußern, weil es bislang nichts Offizielles gebe.
Die Lünecom ist Betreiber des vom Landkreis Uelzen gebauten Glasfasernetzes. Nach der Übernahme durch die UBS kündigte das Unternehmen an, über 100 000 Haushalte in ländlichen Regionen mit eigenen Netzen anzuschließen. In Bad Bevensen, Ebstorf und Uelzen sollen bis zu 15 000 Haushalte mit Internet-Bandbreiten von 250 bis 10 000 Mbit versorgt werden. „Das Zukunftsnetz entsteht hier“, lautet ein weiterer Slogan.
Über die Gründe für das Verfehlen des Vorvermarktungsziels kann man nur spekulieren. Die Lünecom selbst macht keine näheren Angaben, behält auch die Zahl der bislang unterschriebenen Vorverträge für sich. Vermarkter Altmiks hatte im Dezember berichtet, dass viele Bürger bis zu drei Termine brauchen, um sich endgültig zu entscheiden – eine Herausforderung für die Vermarkter.
In den drei Hauptorten wurden Infoveranstaltungen durchgeführt und nach dem schleppenden Beginn noch einmal mehr Plakate aufgehängt. Möglicherweise konnten sie die Botschaft nicht so gut transportieren. Es ist auch denkbar, dass Bürger unter dem Eindruck der allgemeinen Inflation zögern, neue finanzielle Verpflichtungen einzugehen.