Hecken hätten einen ökologisch herausragenden Wert für die Artenvielfalt, verhinderten Erosion und beeinflussten das Kleinklima. „In der Pflegepraxis für Hecken finden offensichtlich Geräte und Techniken Anwendung, die nicht geeignet sind. Dazu gehören hydraulisch angetriebene Schlegler oder Mulchköpfe, mit denen die Gehölze nicht geschnitten, sondern abgeschlagen werden“, heißt es in der Erklärung. „Gehölze werden dabei zerfetzt und platzen oft bis zum Wurzelhals der Äste auf. Es entsteht keine glatte Schnittfläche, die die Gehölze noch zum Schutz überwallen könnten. In der Folge können Bestände – unter anderem durch Pilzinfektionen – absterben oder durch unvollständige Verwachsungen bereits im mittleren Alter instabil werden.“ Ebenso ungeeignet seien Greifarme und Baumscheren, die Gehölze mit hohem Druck umfassen, wodurch die Stämme aufplatzten.
Ulrich Schulte hat auch die Untere Naturschutzbehörde beim Landkreis eingeschaltet. „Auf Grundlage eines entsprechenden Vor-Ort-Termins ist das Umweltamt zu der Einschätzung gelangt, dass den Anforderungen einer guten fachlichen Praxis nur bedingt Rechnung getragen worden ist. Jedenfalls war eine saubere Schnittführung nicht ersichtlich“, teilt Kreissprecher Martin Theine mit. Der Einsatz von Großgeräten sei aber übliche Praxis, gegen die aus Sicht des Umweltamtes grundsätzlich keine Einwände bestehen – sofern der Einsatz fachgerecht erfolge. Hecken sollten aus Sicht der Behörde ausgelichtet, abschnittweise gestutzt oder auf den Stock gesetzt werden.
„Das ist nicht so ordentlich geworden, wie es hätte sein können“, bedauert Altenmedingens Bürgermeister Léonard Hyfing auf AZ-Nachfrage. „Schäden an den Bäumen sind nicht in Ordnung.“ Notwendig seien die Arbeiten gewesen, weil die Wege zugewachsen waren, und das sei wirtschaftlich nur mit Maschinen durchführbar. „Für die Zukunft werden wir darauf achten, dass keine Schäden auftreten“, verspricht Hyfing. Auch über die Möglichkeit, Abschnitte auf den Stock zu setzen, werde man nachdenken. Das Schnittgut bleibe übrigens am Ort. So biete man Lebensraum für Kleintiere.
• Mit der richtigen Form der Heckenpflege – neben dem Haushalt – befasst sich auch der Gemeinderat am Dienstag, 7. März, um 19 Uhr im Jahrmarkttheater Bostelwiebeck.