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Keine Container für Flüchtlinge am Bevenser Bahnhof

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Von: Lars Lohmann

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Ursprünglich sollten Flüchtlinge in der Nähe des Bad Bevenser Bahnhofs in Containern untergebracht werden. Jetzt hat sich der Kreis Uelzen gegen eine solche Lösung entschieden.
Ursprünglich sollten Flüchtlinge in der Nähe des Bad Bevenser Bahnhofs in Containern untergebracht werden. Jetzt hat sich der Kreis Uelzen gegen eine solche Lösung entschieden. © Archivfoto: dpa

Bad Bevensen. Der Landkreis Uelzen wird keine Fläche am Bad Bevenser Bahnhof von der Kurstadt kaufen, um dort Container für die Flüchtlingsunterbringung aufzustellen. Das teilt Kreissprecher Martin Theine auf AZ-Nachfrage mit.

Noch im vergangenen Jahr beschäftigten sich Kreis und Stadtpolitik mit dem möglichen Ankauf der 10 000 Quadratmeter großen Fläche zwischen Bahngleisen und Verladestraße am Bahnhof.

„Mit dem Kauf des Intermarché-Markts in Bad Bevensen haben wir eine viel bessere Fläche zur Verfügung“, begründet Theine den Verzicht des Kreises. Außerdem seien die Kosten einer Container-Lösung zu hoch und der Markt biete bessere Bedingung zur Unterbringung der Flüchtlinge. „Daher sieht der Kreis momentan auch keinen Anlass mehr, die Fläche am Bahnhof von der Stadt Bad Bevensen zu kaufen“, erklärt der Kreissprecher.

„Für die Stadt ist die Sache damit endgültig vom Tisch“, sagt Stadtsprecher Jörn Nolting. Die Fläche hätte auch nur dann an den Kreis verkauft werden können, wenn der Stadtrat zugestimmt hätte. Zumindest die Bürger für Bad Bevensen (BfB) hatten den Standort aber schon als vollkommen ungeeignet zur Flüchtlingsunterbringung abgelehnt. Insgesamt sei die Nutzung des ehemaligen Intermarché-Marktes sicher besser als eine Container-Lösung in der Nähe des Bahnhofs.

Am Intermarché ruhen momentan die Arbeiten.

Nach dem Brandanschlag auf die geplante Notunterkunft hatte der Landkreis zunächst Sicherungsarbeiten an dem Gebäude im Gewerbegebiet „Kurze Bülten“ durchführen lassen, berichtet Theine. Das Dach wurde instand gesetzt, um das Eindringen von Feuchtigkeit ins Gebäude zu verhindern. Gleichzeitig fanden notwendige bauliche Sicherungsmaßnahmen statt. „Damit soll ein weiterer unbefugter Zutritt in Zukunft verhindert werden“, sagt Theine. Weitergehende Reparaturen haben hingegen noch nicht stattgefunden. Der Grund: Der Landkreis muss laut Kreissprecher zunächst wichtige versicherungstechnische Details klären. Wie lange das dauern wird, bleibe erst mal abzuwarten. Auch weitere Umbauarbeiten ruhen. „Das Land Niedersachsen hat momentan kein Interesse an einer solchen Einrichtung“, informiert Theine.

Die Ermittlungen der Polizei zur Brandstiftung laufen indessen weiter. Es gebe aber noch keine neuen Erkenntnisse, teilt Polizeisprecherin Antje Freudenberg mit.

Von Lars Lohmann

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