Wie die neue Wohnform aussieht und wo sie ralisiert werden könnte, ist noch offen. „Wir stehen noch am Anfang“, stellt Rolf Hartmann (69) klar. Die beiden Ehepaare suchen nun Gleichgesinnte, die an dieser Lebensform Interesse haben und sich auch noch in die Gestaltung des Vorhabens einbringen können.
Sicher ist, dass die Paare oder Familien ihre eigenen Wohnungen, vielleicht sogar Gärten bewohnen werden, dass aber der Wunsch besteht, ohne Zwang zu bestimmten Zeiten in Gemeinschaftsräumen gemeinsam zu kochen oder die Freizeit zu gestalten. So tanzt das Ehepaar Hartmann Tango, Karen Ludwig als ausgebildete Erzieherin würde gern Basteln anbieten. Die Bewohner verschiedener Generationen, so die Idee, passen gegenseitig auf sich auf. „Wenn mehrere Generationen da sind, dann können die Jungen Aufgaben übernehmen, die Älteren Zeit investieren“, erklärt Rolf Hartmann.
Dass es unterschiedliche Interessen gibt, ist klar. So würden die Hartmanns gern – wie jetzt – am Stadtrand leben, vielleicht sogar in Form eines Gemeinschaftsdorfs. Karen Ludwig und Heiko Bohnenkamp ziehen es vor, zentral zu wohnen – so, dass sie Innenstadt, Kurpark und Jod-Sole-Therme später einmal auch mit Rollator erreichen könnten. „Wo mehr als ein Regisseur am Set ist, gibt es Probleme“, meint Heiko Bohnenkamp mit einem Augenzwinkern.
Am Ende müssen sich die Interessenten gemeinsam auf ein Modell einigen. Einig sind sich die Paare, dass sie ökologisch bauen oder umbauen möchten. Es geht auch darum, nicht alles selbst besitzen zu müssen. Ein Auto, Werkzeug oder Haushaltsgeräte könne man sich doch teilen, findet Heiko Bohnenkamp. Es geht um Nachhaltigkeit, betont Rolf Hartmann. Für Besucher könnten sich die Teilnehmer eine Gästewohnung teilen. Ein großes Haus macht auch Arbeit. „Je älter man ist, desto weniger will man sich vom Besitz fremdbestimmen lassen“, meint Ute Hartmann.
Am Ende geht es auch ums Geld. Bauherr könnte eine Genossenschaft der Teilnehmer sein. Es soll aber auch möglich sein, Familien oder Paare ohne Eigenkapital aufzunehmen, die in Raten erwerben. „Ich gehe ganz erwartungsvoll ran“, sagt Rolf Hartmann „Mal sehen, wie viele Menschen sich melden. Vielleicht ergibt sich daraus etwas Großes.“
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