Für die Energiewende sei die Wasserkraft wichtig, weil sie relativ gleichmäßig Strom liefert, auch dann, wenn die Leistung von Windrädern und Photovoltaikanlagen zurückgeht. Die Investoren können sich sogar vorstellen, die elf Getreidesilos zukünftig als Wasser- und damit Energiespeicher wie in einem Pumpspeicherwerk einzusetzen. Doch das ist noch Zukunftsmusik.
„Wir planen auf jeden Fall, alles, was möglich ist, zu erhalten.“ Im alten Wohnhaus sollen später vier Ferienwohnungen entstehen, in den Mühlengebäuden ein Hofladen, ein Café und ein Infotainmentzentrum zum Thema Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Der Tourismus soll profitieren. Auch für Kanuten soll die Ilmenau durchgängig werden.
„Der Erhalt einer so großen historischen Mühle mit Nebengebäuden ist eine große Herausforderung und Verantwortung“, betont Anke Matthes. „Wir haben 13 Gebäude, davon sind fünf Ruinen.“ Es gibt undichte Dächer und entsprechende Wasserschäden. „Das ist ein Projekt für zehn Jahre.“ Auch die Sanierung soll „klimapositiv“ und mit nachhaltigen Baustoffen umgesetzt werden.
Dabei hoffen die Investoren auf Mitinvestoren, auf öffentliche Fördermittel, und sie wollen einen Förderverein gründen, um die Pläne auf 2700 Quadratmetern Gebäudefläche in zwei Stufen zu realisieren. Auch die Wissenschaft und die Ökologische Station könnten eingebunden werden.
Die Samtgemeinde unterstützt das Vorhaben. Bürgermeister Martin Feller nahm Anke Matthes und Kai Boehnke mit nach Hannover, wo sie ihr Projekt Umweltminister Christian Meyer vorstellen konnten. „Wir sind mit sehr viel Herz dabei und mit Überzeugung“, sagt Anke Matthes. „Wir wollen die Veränderung selbst leben, die wir uns für unsere Welt wünschen.“