Auf die Frage, ob der Landkreis Verständnis für die Kritik der Impfärzte um Dr. Vietor habe, hieß es am Donnerstag aus dem Kreishaus: „Der Landkreis Uelzen nutzt alle ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Informationskanäle, um die Impfbereitschaft zu fördern. Der Landkreis hat zudem auch schwieriger erreichbare Zielgruppen wie Flüchtlinge oder Obdachlose im Blick, die diese Informationskanäle erfahrungsgemäß weniger nutzen können. Diese Menschen werden direkt angesprochen – zum Beispiel durch Aushang der Impfangebote in den Unterkünften oder durch direkte Ansprache an bekannten Treffpunkten.“
Die Kommunikation der Impfangebote, die ohnehin nur ein ergänzendes Angebot zur Unterstützung des niedergelassenen Bereiches darstellten, habe sich bewährt. „Geringe Quoten liegen nicht an der Sichtbarkeit der Termine. Zusätzlich zur Homepage des Landkreises veröffentlicht auch das DRK die Termine mit hoher Reichweite. Grundsätzlich lassen sich die Angebote zudem über das Terminvergabeportal des Landes sowohl im Internet als auch telefonisch vorab buchen.
Daneben wird das Impfangebot mit einer mehrsprachigen Plakat-Aktion in Supermärkten etc. beworben und Sonderaktionen pointiert zusätzlich mittels Pressemitteilungen und Social Media öffentlich kommuniziert. Insofern steht ein breites Spektrum der Informationsversorgung und -beschaffung zur Verfügung.“
Die nachlassende Impfbereitschaft sei kein spezifisches Problem im Landkreis, sondern landes- und bundesweit zu beobachten, und hänge mit der gesellschaftlichen Wahrnehmung der Corona-Thematik zusammen. „Neben dem regelmäßigen Terminangebot in der Zentralen Impfstation gibt es fortlaufend niedrigschwellige Impfangebote“, so der Kreis in einer Stellungnahme.
Zur Einordnung: Im Monat Mai wurden laut Landkreis durch die mobilen Impfteams und in der Zentralen Impfstation 1043 Impfungen gegen das Coronavirus vorgenommen. Im März waren noch 2967 Injektionen gesetzt worden, im April 1548.
Seit dem AZ-Bericht über vernichtete Impfstoff-Dosen im Februar, deren Haltbarkeitsdatum abgelaufen war, hätten weitere 530 Impfdosen für Erwachsene und 354 für Kinder vernichtet werden müssen. Das Mietverhältnis für die Impfstation in der Celler Straße bestehe noch bis Ende September, so der Kreis. Das dortige Angebot werde „zu gegebener Zeit einer erneuten Bedarfsprüfung unterzogen“.
Neben der Zahl der Impfungen geht auch die der Corona-Testungen zurück. Dazu passt, dass laut Landkreis vier Teststellen „die vertragliche Vereinbarung nicht über den 31. Mai hinaus verlängert“ haben. Drei Stationen hätten geschlossen.
„Aktuell besteht für 26 Teststellen eine fortgesetzte Akkreditierung. 21 zusätzliche Teststellen sind als Arztpraxis, Zahnarztpraxis oder Apotheke berechtigt, Testungen durchzuführen.“ Damit stünden insgesamt 47 Teststellen für Bürgertestungen zur Verfügung. Die maximale Anzahl an Teststationen habe im April 2022 bei 49 Teststationen gelegen.