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Erster Punkt nach 16 Jahren in München!

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Ein erfreuliches Bundesliga-Debüt: Der erst 18-jährige Gian-Luca Itter (r.) wurde von Wolfsburgs Trainer Martin Schmidt gegen Münchens Arjen Robben ins kalte Wasser geworfen beim 2:2.
Ein erfreuliches Bundesliga-Debüt: Der erst 18-jährige Gian-Luca Itter (r.) wurde von Wolfsburgs Trainer Martin Schmidt gegen Münchens Arjen Robben ins kalte Wasser geworfen beim 2:2. © dpa

dpa/ib München. Martin Schmidt scheint eine eingebaute Bayern-Schreck-Funktion zu besitzen. Mit Mainz 05 hatte der Trainer die Münchener schon in der Vorsaison gehörig geärgert und setzte diesen Spuk gestern Abend fort.

Nach fast 16 Jahren (!) entführte der VfL Wolfsburg den zweiten Zähler seiner Bundesliga-Geschichte aus der Oktoberfest-Hochburg. Das 2:2 nach 0:2-Rückstand zeugte von Moral, kam allerdings auch glücklich zustande. Egal.

Die Bayern verschenkten damit den Sprung an die Tabellenspitze und eine gelungene Einstimmung auf den Champions-League-Kracher in Paris leichtfertig. Ein schwerer Torwartfehler von Sven Ulreich beim Freistoß von Maximilan Arnold (56.) und ein Kopfballtreffer von Joker Daniel Didavi (83.) ließen die Gäste einen überraschenden Punktgewinn bejubeln. Elfmeterschütze Robert Lewandowski (33.) und Arjen Robben (43.) hatten den FCB scheinbar klar in Führung geschossen.

Für den Paris-Kracher änderte Bayern-Coach Carlo Ancelotti sein Team auf fünf Positionen. Der beim 3:0 auf Schalke starke Neuzugang James Rodriguez nahm auf der Bank Platz. Für die Offensive sorgten Franck Ribéry und Arjen Robben sowie Thomas Müller, der zentral hinter Robert Lewandowski agierte.

Gleich zu Beginn entwickelte sich der erwartete Spielverlauf. Die Bayern-Stars kontrollierten das Geschehen mit viel Ballbesitz, die Wölfe formierten sich in der Defensive mit neun Mann vor dem eigenen Strafraum. Lücken ergaben sich für den Titelverteidiger zunächst kaum, weil zu wenig Bewegung und Ideen im Spiel waren. Ein Kopfball von Jérome Boateng und zwei Freistoßversuche von Lewandowski waren die Ausbeute in den ersten 30 Minuten.

Martin Schmidt verordnete Wolfsburg Defensive total, Distanzschüsse von Arnold und Divok Origi waren die einzigen Offensivszenen. Als das Spiel dahinplätscherte, spielte Müller den Ball steil in den Strafraum zu Lewandowski. Der drehte sich nach einer eher schlechten Annahme clever in Marcel Tisserand und fiel. Schiedsrichter Christian Dingert zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt – und trotz (berechtigten) VfL-Protesten griff der Video-Assistent nicht ein.

Lewandowski verwandelte den umstrittenen Strafstoß sicher. Das zweite Tor zehn Minuten später ebenfalls unglücklich aus VfL-Sicht: Robben wurde nicht attackiert und sein Schuss von Rafinha unhaltbar für VfL-Keeper Koen Casteels abgefälscht. So führte der glanzlose Rekordmeister zur Pause scheinbar sicher.

Ulreich sorgte dann nach dem Wechsel mit seinem Patzer für Spannung. „Leider haben wir Wolfsburg wieder ins Spiel gelassen“, haderte Mats Hummels. Die Bayern zogen zwar wieder an – aber Robben nutzte die Riesenchance zum 3:1 nicht (58.). „Nicht richtig koordiniert“, bemängelte Hummels. Wolfsburg wurde etwas kecker, aber zunächst fehlte die echte Torchance. Die besaßen stattdessen Robben (76.) und Ribéry (78.), scheiterten aber. Das bestrafte der eingewechselte Didavi.

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