Elfer-Aufreger und Manager-Disput...

ib/dpa Gelsenkirchen. Diskussionsstoff bot das Bundesliga-Spiel zwischen dem FC Schalke 04 und VfL Wolfsburg am Samstag – gerade wegen der zwei Videobeweis-Elfmeter – in Hülle und Fülle.
So viel sogar, dass die Herren Sportdirektoren an der Seitenlinie kurzweilig verbal aneinandergerieten.
S04-Sportvorstand Christian Heidel lieferte sich mit seinem VfL-Pendant Olaf Rebbe einen Disput – er warf dem Kollegen vor, die Schiedsrichter von der Bank aus ständig beeinflussen zu wollen. „Das gehört sich nicht in dieser Art und Weise, schimpfte Heidel, schwenkte dann aber auf eine versöhnliche Linie um. „Ich bin der letzte Mensch, der da keine Emotionen zeigt. Das habe ich Olaf Rebbe gesagt. Damit ist die Geschichte erledigt, kein Drama.“
Selbstredend waren auch die zwei Strafstoß-Aufreger ein großes Thema. Schalkes Thilo Kehrer gab später nach dem ersten von Schiri Markus Schmidt nach Einsicht der Bilder verhängten Elfer ehrlich zu: „Das war ein Kann-Elfmeter, aber man muss ihn nicht geben.“ Ganz anders sah sein Teamkollege Naldo die zweite Szene in der 60. Minute. Der Ex-Wolfsburger bestritt, dass er VfL-Profi Yannick Gerhardt regelwidrig attackiert hatte: „Für mich war es kein Elfmeter.“ Der Wolfsburger indes sah den Zweikampf auf einem Level mit dem geahndeten Foul in der 43. Minute von Josuha Guilavogui gegen Kehrer. „Klar gewinnt Naldo den Kopfball, trifft mich dann aber auch. Beide Elfmeter-Entscheidungen waren schon ausgeglichen.“
Den Videobeweis sieht Gerhardt zwiegespalten: „Die Vereine haben sich dafür ausgesprochen. Aber im Fußball gibt so oft einen Graubereich. Es ist eine technische Erneuerung, die noch ausgefeilt werden muss.“ Die Trainer befanden die Video-Entscheidungen als in Ordnung. „Wenn man davon positiv betroffen ist, ist es ein bisschen wie Geschenke auspacken. Andersherum ist es natürlich negativ“, meinte Schalkes Domenico Tedesco. Sein Kollege Martin Schmidt sei auch ein „Befürworter“ des Beweises. Allerdings würde er sich wünschen, dass es schneller geht. „Es dauert einfach zu lange. Man kommt dann schnell aus dem Rhythmus.“