„Wir haben beschlossen, unter den aktuellen Umständen nicht zu spielen und für unser Spiel (HV Lüneburg II / Anm. d. Red.) eine Verlegung beantragt“, erklärt Laura Schoop vom Frauen-Regionsligisten TSV Bienenbüttel.
Skepsis auch beim Frauen-Regionsoberligisten TV Uelzen, dessen Auswärtspartie bei der HSG Heidmark II ausfällt. „Wir sind extrem vorsichtig, wollen aber auch nach Möglichkeit die Spiele austragen. Wir haben die klare Ambition aufzusteigen. Außerdem befürchten wir, dass wir sonst nicht alle Spiele absolvieren können“, erklärt Trainer Michel Ulbricht, der Verständnis für die Zurückhaltung hat. „Wir respektieren alle Bedenken unserer Gegner und stellen uns dem nicht in den Weg. Wir sind komplett geimpft und zum Großteil geboostert. Zudem testen wir uns vor jedem Treffen.“ Ulbricht finde es schwierig, „dass wir uns beim Sport über die aktuellen Kontaktbeschränkungen setzen können“. Die 2. Frauenmannschaft will frühestens am 5. Februar einsteigen.
Verwunderung herrscht bei den Herren des TSV Bienenbüttel. „Eigentlich waren wir uns sicher, dass der Start nach hinten verlegt wird. Dass am Wochenende Spiele stattfinden sollen, hatten wir nicht erwartet“, sagt Janos Böhme. Vielleicht hätte sich die Handballregion ein Beispiel an den Bienenbüttelern nehmen sollen, um das Durcheinander gar nicht erst aufkommen zu lassen. Böhme: „Bei uns in den Teams wurde demokratisch abgestimmt, wie wir mit der Situation umgehen wollen. Wir haben uns darauf verständigt, dass die Januar-Spiele verschoben werden.“
Die Regionsklassen-Männer des TV Uelzen II hätten gerne in Clenze gespielt. Doch der Gegner bat um Verlegung. „Wir waren zu einem Großteil bereit. Aber es gab auch wenige Gegenstimmen. Ich finde, wir sind geimpft, zum Großteil geboostert und testen uns vor dem Spiel. Mehr Sicherheit kann man eigentlich nicht haben. Und es wäre ein schöner Schritt in ein bisschen Normalität. Aber ich kann auch verstehen, wenn Leute nicht spielen wollen“, schlägt sich Till Richter eher auf die Seite der Handballregion.
Auch beim TSV Nettelkamp gab es eine Umfrage unter allen neun Teams (inklusive der Eltern von Nachwuchsspielern). „Wie erwartet, war die überwiegende Mehrheit gegen Wiedereinstieg. Wir haben daraufhin mit Trainern und Betreuern beschlossen, die Spiele so lange nach hinten zu verschieben, bis die Inzidenzen merklich rückläufig sind“, erklärt TSV-Sportleiter Thomas König. Nettelkamp hat noch ein Zusatzhandicap, weil in der Wrestedter Turnhalle ein Testzentrum untergebracht ist. „Somit haben wir beim Wiedereinstieg ins Training schon Probleme, erst recht bei Heimspielen. Da zwei von vier Kabinen gesperrt sind, können wir das Hygienekonzept nicht realisieren.“
Beim TuS Ebstorf hatte Trainer Sven Lindemann bereits vor einer Woche erklärt, dass man es aufgrund der sich zuspitzenden Lage für unumgänglich halte, an diesem Wochenende nicht in den Spielmodus zu gehen und plädierte für eine Unterbrechung bis Ende Februar.
Von Arek Marud und Christiane Fellersmann