Als Vick, der zuvor im Verein als Bindeglied zwischen den Herren-/Juniorenmannschaften tätig war, im April letzten Jahres als Trainer bei der Reserve zusagte, stand ein 20-Mann-Kader zur Verfügung. „Ich hatte Lust auf die junge, lernwillige Truppe mit viel Potenzial.“ Seit dem Aufstieg in die Heide-Wendland-Liga im Sommer hat die Mannschaft jedoch mit erheblichen Personalsorgen zu kämpfen.
Bereits beim Saisonstart litten die Blau-Gelben unter zahlreichen längerfristigen Verletzungen (Phil Wallat, Laurin Sokoll, Tjure Traffa, Christoph Kasubke, Julian Schulz). Morten Kufahl wurde kurzfristig in der Bundeswehr woanders stationiert, bei Hanno Kömpel lief das Studium deutlich intensiver an als geplant. Talente wie Jaari Arndt, Leon Barinowski und Thilo Schulze sind als Perspektivspieler in den Kader der Landesliga-Mannschaft aufgerückt und gehören dort zum festen Stamm. Flügge: „Wir hatten verdammt viel Pech mit Verletzungen und kurzfristigen Änderungen der Lebensläufe.“
Deshalb musste Vick in dieser Saison bereits neun Mal seine längst an den Nagel gehängten Fußballschuhe wieder schnüren und im Feld oder als Torwart aushelfen. „Ich habe viel zu viel Spiele machen müssen. Es ist immer einfacher, von außen zu coachen.“
Hinter dem Team im Trainerteam gebe es von Markus Börngen und Florian Reimer sowie seit Januar auch von Andreas Tippe „wahnsinnig guten Support“. Vick zollt Respekt: „Alle halten zur Stange, wir haben uns zusammengerauft.“ Auch erfahrene Spieler wie Nils Klaucke, Nico Tiegs und Danny Torben Kühn sprangen ihm zur Seite und streiften das blau-gelbe Trikot über. Vick: „Gemeinsam haben wir es geschafft, dass wir immer noch eine realistische Chance auf den Klassenerhalt haben.“
Von Verdruss bei ihm keine Spur: „Ich würde es gerne weitermachen. Aber die beruflichen Perspektiven mit der Arbeit in Lüchow sowie vermehrte Dienstreisen lassen es nicht mehr zu. Zudem möchte ich an den Wochenenden mehr Zeit für meine Frau und unser gemeinsames Haus haben. Ich werde eine komplette Fußballpause einlegen.“
Ziel sei es für ihn, „die Mannschaft immer zu 100 Prozent zu betreuen und zu trainieren“. Vick: „Ich kann meinen Anspruch als Trainer selbst nicht erfüllen. Deswegen werde ich zum Ende der Saison aufhören.“ Flügge bestätigt: „Wir gehen durch eine schwere Saison, da gibt es nichts zu beschönigen.“ Bei fünf Punkten Rückstand ans rettende Ufer ist der Klassenhalt aber noch greifbar.
„Ich möchte mit der Mannschaft das Bestmögliche herausholen“, hat sich Vick für seine Abschiedstournee mit den Spielern „neu eingeschworen“. Flügge: „Gemeinsam wollen wir unser großes Ziel Klassenerhalt trotz der widrigen Umstände noch erreichen.“