Zum Kellerduell reist die Uelzener Teutonen-Reserve bereits am Sonnabend nach Lüchow. Die SVT ist Ligavorletzter, der SCL rangiert zwei Plätze und sieben Punkte vor den Blau-Gelben. Heißt aus Sicht der Uelzener: Alles andere als ein Sieg verschlimmert die jetzt schon nahezu aussichtslose Lage im Abstiegskampf.
Coach Steffen Vick erinnert sich an das Hinspiel Mitte Dezember vergangenen Jahres: „Ein Abnutzungskampf, kaum Torchancen und ein gerechtes 0:0.“ Ähnlich eng und umkämpft erwartet er nun das Wiedersehen. „Das für uns spielfreie Osterwochenende haben wir hoffentlich gut genutzt, sodass ich glaube, die Tagesform wird entscheiden.“ Sicher fehlen im Teutonia-Kader werden Dennis Flügge (Urlaub), Jacob von Estorff und Torben Knüdel (beide privat).
Vier von fünf Partien nach der Winterpause gewonnen, jeweils drei Tore erzielt - keine Frage, die Union Bevensen zählt zu den Teams der Stunde. Dementsprechend forsch schielt Trainer Tobias Neubauer auf das kommende Duell bei der Eintracht Lüneburg: „Dort auf der Hasenburg hängen die Trauben hoch. Aber wir sind gut drauf, wollen die Eintracht ärgern.“ Der gastgebende Ligasiebte ist nahezu zum Siegen verdammt, wenn er den Kontakt zu den anvisierten Aufstiegsplätzen nicht vollends abreißen lassen will. Neubauer: „Wenn wir die Leistung aus der jüngsten Gellersen-Partie (3:0, Anm. d. Red.) auf den Platz bringen, sind drei Punkte drin.“ Fehlen werden den Kurstädtern Lucas Tippe (Gelbsperre) sowie Fabian Venturini (Arbeit), fraglich sind die Einsätze von Birger Wehnke und Sven Kauffmann. Neu im Kader ist der 24-jährige Stanley Bohne vom VfB Grünhain-Beierfeld (Sachsen). Laut Neubauer „ein gut ausgebildeter Mittelfeldspieler“, der zugezogen ist und ein Zweitspielrecht besitzt.
Aus der Spur geraten sind die Ebstorfer in ihren Spielen nach der Winterpause. Immer noch sieglos war das 2:3 gegen das Ligaschlusslicht aus Gartow am Ostermontag sicherlich der Tiefpunkt. Das TuS-Trainerduo Björn Penkert/Marius Meyer rätselt: „Momentan ist wirklich der Wurm drin. Dadurch verkrampfen wir leider im Laufe der Spiele, können unsere Leistung aus der Vorrunde nicht abrufen.“ Jetzt geht es für die Heimelf gegen den Ligadritten und Aufstiegskandidaten aus Adendorf (Hinspiel 0:0). „Wir müssen den Kopf im Laufe der Woche freibekommen und werden natürlich versuchen, das Ruder herumzureißen und etwas Zählbares einzusacken.“ Vielleicht klappt es ja gerade dann, wenn keiner so wirklich damit rechnet.
Erst vor gut einer Woche am Gründonnerstag trafen beide Mannschaften aufeinander, jetzt reisen die Bienenbütteler zum Gegenbesuch nach Ehlbeck. Wie im Hinspiel besetzt der TSV die krasse Außenseiterrolle, auch wenn er dem Ligaspitzenreiter beim 0:2 kräftig Paroli bot und ein bisschen unglücklich verlor. „Da waren wir mutig, und auch diesmal wollen wir mutig sein“, sieht TSV-Coach Frank Kathmann ähnliche Voraussetzungen. „Wir haben dort nichts zu verlieren. Alles andere als eine Niederlage wäre erneut eine Sensation.“ Auf diese hofft Kathmann allerdings: „Voraussetzung ist, dass wir mit der gleichen Leidenschaft und der gleichen Einstellung wie vor ein paar Tagen ins Spiel gehen. Die Chance sehe ich bei 20 Prozent.“
Schütteln sich die Molzener nach dem unerwarteten 1:4 gegen Wustrow am Ostermontag nur kurz, oder folgt doch prompt der nächste Dämpfer im Aufstiegsrennen? Die Lüneburger SV könnte sich jedenfalls als harte Nuss entpuppen, an guten Tagen kann sie sicherlich jedes Team in dieser Liga schlagen. SVM-Betreuer Kai Liebner spricht nach dem Wustrow-Desaster von einer schallenden und verdienten Ohrfeige: „Jetzt gilt es, die selbst hoch gelegte Messlatte neu zu justieren. Niederlagen musst du akzeptieren, es geht niemals nur nach oben.“ Er sieht die LSV als einen Gegner, der „absolut auf Augenhöhe“ agiert und bei dem zwei Spieler (Dilkas Sönmez und Admin Pepic erzielten 29 der bisherigen 46 Lüneburger Saisontore) aufgrund ihrer Torgefahr herausstechen. „Ein Spiel mit offenem Ausgang, wenn wir nicht zielstrebig und schneller agieren. Den Schlafanzug vom Ostermontag müssen wir gegen unseren grün-weißen Trikotsatz tauschen.“