Zum Pokalspiel gegen den TuS BW Lohne sind aufgrund der aktuellen Corona-Verordnungen bis zu maximal 500 Zuschauer auf dem Gelände gestattet, erklärt der SVE-Vorsitzende Thomas Kellmer nach Rücksprache mit dem Uelzener Gesundheitsamt. Sie müssen sich vor dem Zutritt über die Luca- oder die Corona-Warn-App registrieren lassen. Es liegen aber auch vorbereitete Formulare fürs handschriftliche Einchecken bereit. Die Kassen an den beiden gewohnten Zugängen zum Sportplatz werden ab 16 geöffnet sein, es gibt keine Karten im Vorverkauf. Kellmer: „Wir bitten daher um frühzeitige Anreise.“ Auf dem gesamten Gelände gelten die bekannten Abstandsregeln. Masken müssen jedoch nur im Vereinsheim getragen werden, in dem sich auch die Toiletten befinden.
Der Gast aus dem Landkreis Vechta gilt in der Oberliga als ein Topfavorit auf den Aufstieg. Er macht auch keinen Hehl daraus, möglichst zügig in die Regionalliga klettern zu wollen. In den Testspielen gab’s Siege gegen die Viertligisten FC Oberneuland (3:2) und Atlas Delmenhorst (6:2) sowie Niederlagen gegen Werder Bremen (0:7), FC St. Pauli (0:4) und VfB Oldenburg (2:3). Otte: „Die Mannschaft ist gespickt mit vielen tollen Spielern.“ Eine Woche vor dem Oberliga-Start erwartet der Coach, dass Lohne mit stärkster Formation auflaufen wird.
Otte jedenfalls will nicht experimentieren. Die zahlreichen Neuzugänge aus der eigenen Jugend „genießen keinen Welpenschutz“. So wie Robin Becker, der bei der Generalprobe am Mittwochabend gegen die Niedersachsenliga-U19 des MTV Treubund mit seinem Treffer den Schlusspunkt zum 4:2-Heimsieg setzte. Der 18-Jährige: „Besonders durch den Trainerstab, die Verantwortlichen und durch meine Teamkollegen bekomme ich die Freiheiten und das Vertrauen, das ich brauche, um mich persönlich weiterzuentwickeln und dem Team zu helfen.“ Beckers Pflichtspiel-Debüt bei den Herren erscheint realistisch. Otte: „Wir werden die Elf auf den Rasen schicken, die nach unseren bisherigen Erkenntnissen funktioniert.“ Innenverteidiger Timo Würker (Knöchelverletzung) sowie die Talente Lucas Gröger und Fabian Weiß (beide Urlaub) jedoch fehlen. Jannik Foth hat muskuläre Probleme.
Emmendorfs Gegner TuS Blau-Weiß Lohne: Von Florian Kohfeldt, Daniel Thioune und anderen...
Ehrzeiger TuS Blau-Weiß Lohne: Das als taktisch diszipliniert, extrem lauffreudig und unangenehm zu bespielende Team stieg erst 2020 in die Oberliga Niedersachsen auf und will innerhalb der nächsten beiden Jahre den Sprung in der Regionalliga Nord schaffen. Starke Neuzugänge im Kader von Trainer Henning Rießelmann, der ein guter Freund von Ex-Werder-Coach Florian Kohfeldt ist, haben den Konkurrenzkampf angefacht. So kehrte Thorsten Tönnies (29) zurück, der zumindest den eingefleischtesten Werder-Fans ein Begriff sein dürfte. Der frühere Junioren-Nationalspieler stand von 2007 bis 2011 von der U17 bis zur U23 an der Weser unter Vertrag. Nach 14 Jahren – unter anderem beim VfB Oldenburg und zuletzt SSV Jeddeloh II – unterschrieb Tönnies im Sommer in Lohne einen Dreijahresvertrag. Auch Verstärkungen wie Leonard Bredol (SV Meppen/3. Liga), Malte Wengerowski (Borussia Dortmund/Regionalliga) und Jonas Burke (Eintracht Rheine/Westfalenliga) sollen den Blau-Weißen dabei helfen, die Tür zur Regionalliga aufzustoßen. Burke (22) ist ein wuchtiger Stürmer, der unter Trainer Daniel Thioune beim VfL Osnabrück in der B- und A-Jugend-Bundesliga spielte. In der Westfalenliga-Truppe kam er in zwei Jahren auf 38 Treffer.
Mannschaftskapitän Marcel Albry: „In solchen Spielen ist klar, dass wir den Ball nur selten in den eigenen Reihen haben werden. Hier gilt es, die alten Tugenden wie Laufbereitschaft, Kampfgeist und Wille an den Tag zu legen, um den Gegner so lange wie möglich vom eigenen Tor fernzuhalten.“
Albry erklärt den Emmendorfer Matchplan: „Je länger auf der Anzeigetafel bei Lohne die Null steht, desto unruhiger werden sie vielleicht. Wenn sich daraus Lücken ergeben und wir kleine Nadelstiche setzen können, kann da vielleicht eine kleine Chance für uns liegen...“
Herr Albry, wie lässt sich vor diesem für den SV Emmendorf so besonderen Spiel die Stimmung im Umfeld, im Team und bei Ihnen persönlich greifen?
Marcel Albry: Die Stimmung in der Mannschaft ist grundsätzlich gut. Wir haben viele Spieler aus der U18 bekommen, die sich bisher hervorragend integriert haben. Das Spiel gegen Lohne als erstes Pflichtspiel im Herrenbereich ist für die Jungs ein ganz besonderer Start. Aber auch alle anderen Spieler fiebern dem Spiel entgegen und freuen sich, nach der Pandemie-Bremse gleich mit so einem Highlight-Spiel beginnen zu dürfen. Der Verein ist bereits seitdem das Spiel bekannt ist voll in den Planungen, einen schönen Tag für alle Beteiligten auf die Beine zu stellen. Das ist immer wieder schön zu sehen, welcher Zusammenhalt im Verein gelebt wird.
Wo sehen Sie in so einer Partie Ihre Aufgaben als Mannschaftskapitän – vor und während des Spiels?
Ich persönlich sehe meine Aufgaben in diesem Spiel nicht primär in fußballtaktischen Dingen. Vielmehr werde ich dafür sorgen, dass jeder Einzelne dieses Spiel mit Spaß und Freude bestreitet und keinerlei Angst vor Fehlern hat. Diese werden natürlich häufiger passieren als in anderen Spielen. Daher liegt der Fokus vor allem darauf, für eine gute Stimmung auf dem Platz zu sorgen.
Im Pokal ist alles möglich – was noch außer dieser Fußballerweisheit spricht dafür, dass Lohne in Emmendorf sein blaues Wunder erleben wird?
Man sollte schon mit Demut an das Spiel herangehen und jetzt nicht großspurige Kampfansagen in Richtung Lohne machen. Wie gesagt, ist das ganze Spiel ein nie Dagewesenes und eine große Geschichte für alle im Verein. Sollte es ein Wunder geben, dann doch aber ein grünes.