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Spektakulärerer Neuzugang: Ex-Regionalligaspieler Pablo Kunter kickt jetzt beim TSV Suhlendorf

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Von: Bernd Klingebiel

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Ein Spieler schießt aufs Tor.
41 Spiele in der Regionalliga Nord absolvierte Pablo Kunter (links), hier in der Saison 2017/18 in der Adolf-Jäger-Kampfbahn mit Altona 93 gegen den VfL Wolfsburg II (Hassan El Saleh). © Imago/Meincke

Spektakuläre Personalie beim TSV Suhlendorf. Der frühere Regionalligaspieler Pablo Kunter kickt für das Team aus der 1. Fußball-Kreisklasse.

Suhlendorf - Als Stephan Lindemann ihn einlud, „doch einfach mal beim Training vorbeizukommen“, ahnte der Trainer des Fußball-Kreisklassenvertreters TSV Suhlendorf nicht, welches Juwel er da an der Angel hat. Pablo Kunter hatte nur beiläufig erwähnt, dass er „mal ein bisschen höher gespielt“ hat. Seit dreieinhalb Jahren war er nicht mehr aktiv gewesen und vereinslos.

Auf dem Rasen erkannte Lindemann sofort, dass der 27-jährige Gastspieler „was am Paddel hat“. Und staunte bei näherer Betrachtung über die beachtliche Fußballerkarriere seines Neuzuganges.

Kunter ist der ultimative Winter-Königstransfer der gesamten Südstaffel der 1. Kreisklasse. Er spielte bis Sommer 2019 in Hamburg für Altona 93 und Eintracht Norderstedt in der Regionalliga Nord (41 Punktspiele/3 Tore) und Oberliga (42/8). Der HSV bildete ihn sechs Jahre lang bis zur U19 in seinen höchsten Mannschaften aus. Kunter bestritt 52 Spiele in der B- und A-Jugend-Bundesliga Nord/Nordost (17 Tore) im Team unter anderen mit Jonathan Tah und Levin Öztunali sowie zwei DFB-Juniorenpokal-Partien für die „Rothosen“. Kunter bleibt bescheiden: „Das muss doch eigentlich gar keiner wissen. In Suhlendorf soll es Spaß machen. Ich bin gespannt, wie die Rückrunde laufen wird.“

Auch DFB-Luft hat er geschnuppert, war für einen Lehrgang der U15-Nationalmannschaft mit Länderspiel gegen Estland nominiert – „sehr aufregend“, erklärt der beidfüßige Offensiv-Spezialist gegenüber der AZ. Eine Meniskus-Verletzung habe dieses Kapitel jedoch abrupt beendet.

Seine Rolle beim TSV sei wohl die hängende Spitze hinter Yeshe Warnecke, sagt der Kreisklassen-Kunter. Ein Punktspiel bestritt der gelernte Mittelstürmer, der Altona 93 durch sein 1:0-Siegtor gegen Eintracht Northeim in der Aufstiegsrunde 2017 in die 4. Liga schoss, für Suhlendorf bisher. Gegen Aufstiegskandidat TSV Wriedel gab es eine 3:4-Heimniederlage.

Kunter wuchs im Wendland auf. In der Jugend spielte er für die TSV Hitzacker und war eines der größten Talente im Lüchow-Dannenberger Fußball. 2008 zog das von HSV-Spähern entdeckte Talent mit seinem Vater nach Hamburg um und lief ab der U14 unter der Raute auf. „Ich habe den Sprung zu den Profis nicht geschafft“, erzählt Kunter, der eine Ausbildung im Hamburger Hafen begann und zu Eintracht Norderstedt auf seine erste Station im Herrenfußball wechselte.

Der Aufwand in der Regionalliga und Schicht-/Wochenenddienste vertrugen sich auf Dauer nicht. Kunter hängte seine Fußballschuhe an den Nagel. Er ist Vater geworden, zog der Liebe wegen nach Suhlendorf um und pendelt jetzt in die Elbmetropole. „Es ist schöner, mein Kind auf dem Lande aufwachsen zu sehen“, sagt er.

Timo Badke, ein Kumpel, lotste ihn zum TSV-Training, in dem er engagiert und regelmäßig an der Kondition arbeite, lobt Coach Lindemann. Kunter: „Es hat wieder in den Beinen gejuckt, und beim TSV kannte ich ein, zwei Leute. Ich bin mit zum Training, es hat Spaß gemacht.“ Der zeitliche Aufwand sei überschau-, ein gelegentliches Fehlen verzeihbar. Und: „Ich kann mit dem Rad zum Training fahren.“

FC Oldenstadt mit erstem Mega-Transfer

Zuvor hatte der FC Oldenstadt in der Winterpause, wie ausführlich berichtet, bereits einen Mega-Transfer aus dem Hamburger Fußball gelandet. Der Tabellenzehnte der 2. Kreisklasse Süd verstärkte sich mit Marcel Rodrigues. Der 32-Jährige absolvierte 214 Spiele für verschiedene Vereine in der Oberliga (76 Tore, 28 Vorlagen) sowie 41 Landesliga-Partien (22/9) an der Elbe.

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