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AZ-Nachschuss: Diebe in Barumer Kabine

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Von: Bernd Klingebiel, Arek Marud

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Die Mannschaft des FC Vaduz jubelt vor der Fankurve nach dem Einzug in die Gruppenphase des Europapokals.
Für die Geschichtsbücher: Durch das 1:0 in Wien zog der FC Vaduz mit dem ehemaligen Uelzener Sebastian Selke (hinten, Vierter von links) als erstes liechtensteinisches Team in die Gruppenphase des Europapokals ein. © Privat

Ruckzuck waren die Klamotten durchwühlt. Ein dreister Dieb verschaffte sich beim TSV Limmer Zugang zur Kabine der Barumer Oberliga-Fußballerinnen.

Uelzen/Landkreis – Auch auf zwei anderen Plätzen gab es Hiobsbotschaften. In Holdenstedt und Rosche schlug das Verletzungspech zu. Der FC Vaduz mit dem ehemaligen Uelzener Torwart Sebastian Selke hingegen schreibt europäische Fußballgeschichte – der AZ-Nachschuss mit Spieltags-Anekdoten.

Selkes wunderbare Reise durch Europa

„Eine sensationelle Geschichte!“ jubelt Sebastian Selke. Der Torwarttrainer des FC Vaduz und der liechtensteinischen Nationalmannschaft ist mit seinem Klub als erster Verein des Fürstentums überhaupt in die Gruppenphase des Europapokals eingezogen.

Das Team räumte als klarer Underdog nacheinander den slowenischen Pokalsieger NK Koper und den Dritten der vergangenen türkischen Meisterschaft, Konyaspor, aus dem Weg. „Ich glaube, die haben 50 Millionen Euro Marktwert, wir fünf. In Konya war es ein Hexenkessel, um die 30 000 Zuschauer waren da, die ihre Mannschaft frenetisch angefeuert haben,“ beschreibt Selke gegenüber der AZ.

Zuletzt gelang Vaduz dann sensationell der Einzug in die Gruppenphase. Gegen den stolzen österreichischen Rekordmeister Rapid Wien siegte der Außenseiter nach einem 1:1 im Hinspiel auswärts vor 15 100 entsetzten Zuschauern mit 1:0 – verdient, sagt Selke, der früher das Tor beim Sportclub Uelzen und dem Lüneburger SK und als Profi beim 1. FC Köln und KFC Uerdingen hütete.

In der Gruppe E der Conference League bekommt es Vaduz mit AZ Alkmaar aus den Niederlanden, Apollon Limassol aus Zypern und dem ukrainischen Vertreter FK Dnipro (ehemals Dnipro Dnipropetrowsk) zu tun. Selke: „Am 8. September beginnt das Abenteuer mit einem Heimspiel gegen Limassol. Wir freuen uns auf die Herausforderung. Aber wir müssen auch sehen, dass wir in der Meisterschaft wieder in die Spur kommen.“

In der zweiten Schweizer Liga hängen die Liechtensteiner nicht zuletzt wegen der Doppelbelastung „leider etwas hinterher“, bedauert Selke. Der FC kassierte am Sonntag bei Lausanne-Sport die vierte Niederlage am Stück und befindet sich statt in den angepeilten Top Drei mit Aufstiegsmöglichkeit auf dem vorletzten Tabellenplatz wieder. Selke: „Ein Wechselbad der Gefühle!“

Beachtennis vor Derby

Am Sonnabend Teamkameraden, am Sonntag Rivalen. Lucas Heitsch vom SV Rosche und der Emmendorfer Benjamin Silbermann nahmen einen Tag vor dem Bezirksliga-Derby am Beachtennis-Turnier des TC BW Uelzen teil und bildeten ein gemeinsames Doppel. Die Beiden sind aus der gemeinsamen Zeit beim SVE befreundet. Heitsch wechselte im Sommer nach Rosche. „Wir haben eine Tennis-Freizeitgruppe mit aktiven und ehemaligen Fußballern vom SV Emmendorf, SV Rosche, Teutonia Uelzen, TuS Ebstorf und TuS Bodenteich“, klärt Silbermann auf. Das Duo belegte den dritten von vier Plätzen. „Wir haben die Taktik des Spiels zu spät begriffen“, scherzte Silbermann, der am Sonntag beim 2:1-Sieg mehr zu lachen und das 2:0 erzielt hatte.

Späte Molzen-Zündung

Dreierpack trotz einer langen Feiernacht. Molzens Joel Schaate war einer von mehreren SVM-Spielern, die beim Spiel gegen den TSV Gellersen II eine lange Feiernacht hinter sich hatten. Trotzdem gelangen ihm mit schweren Beinen drei Tore. „Es gab wohl Super verbleit als Tankinhalt vor dem Spiel, der insgesamt in der Mannschaft erst in der zweiten Halbzeit zündete. In der ersten Hälfte waren die Zündkerzen eher Glühkerzen“, flachste Molzens Betreuer Kai Liebner nach dem 4:0-Sieg bei 1:0-Halbzeitstand.

Doch kein Bruch

Riesiges Verletzungspech beim SV Holdenstedt, der beim 1:1 gegen den MTV Römstedt fünf Spieler auswechseln musste. Besonders hart hatte es zwei Akteure erwischt. Entgegen erster Befürchtungen hat sich Steven Langner jedoch keinen Oberschenkelhalsbruch zugezogen, erklärte Trainer Felix Lüring am Montag auf AZ-Nachfrage. Vermutet wird nun, dass er sich den Muskel abgerissen haben könnte.

Bei Niels Hachmeister besteht weiterhin Verdacht auf Kreuzbandriss. „Es hat laut geknackt und tat auch in der Kniekehle weh, was ein Indiz für einen Kreuzbandriss sein könnte“, bangt Lüring.

Die Pechsträhne hatte schon vor der Pause begonnen. Tobias Fischer musste nach 35 Minuten mit Knieproblemen ausgewechselt werden. Der eingewechselte Tristan Riggert verließ nach nur 17 Minuten den Platz (58.). Er erlitt ebenso wie Maurice Ellenberg (66.) vermutlich einen Muskelfaserriss.

SVR-Keeper fällt aus

Und noch ein Pechvogel. Rosches Ersatztorwart Marlon Nawo brach sich im Spiel der 2. Mannschaft als Feldspieler das Handgelenk. Nun zahlt sich aus, dass der SVR Kim-Gabor Grefe vor der Saison zum Torwart umfunktioniert hatte. Er gilt nun als Absicherung für Stammkeeper Pascal Borck. Im Notfall könnte auch Torwarttrainer Johann Egel einspringen. „Dann müsste er aber auch häufiger aktiv am Training teilnehmen“, stachelte ihn Trainer Pascal Kläden an.

Barum fordert Konsequenzen

Taschendiebe haben es offenbar auf die Fußballerinnen des MTV Barum abgesehen. Zum zweiten Mal innerhalb eines halben Jahres wurde die MTV-Kabine durchwühlt. Erstmalig im November 2021 beim Spiel gegen den TSV Bemerode. Und nun auch am Sonntag auswärts beim TSV Limmer. „Wir hatten glücklicherweise unsere Wertsachen dabei“, berichtet Trainer Bernd Wischnewski. So wurden nur 20 Euro entwendet. Der Coach ist trotzdem sauer. „Es wurde uns kein Schlüssel übergeben und gesagt, wir sollen unsere Wertsachen mitnehmen.“ Das Problem an beiden Anlagen in Limmer und Bemerode: Wegen ihrer Weitläufigkeit sind die Kabinen während des Spiels nicht zu sehen. Sie blieben zudem geöffnet. Wischnewski fordert Konsequenzen und erwägt nun, den Staffelleiter zu kontaktieren, um solche Unannehmlichkeiten in Zukunft zu vermeiden.

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