Paralympics-Sieger klebt sich an Flugzeug fest - und muss ins Gefängnis

Der Paralympics-Sieger James Brown klebte sich mit Superkleber an einem Flugzeug fest, um für mehr Klimaschutz zu protestieren. Jetzt bekam er dafür im wahrsten Sinne des Wortes die „Haftstrafe“.
London – Im Oktober 2019 sorgte der Paralympics-Sieger James Brown für viel Aufsehen in Großbritannien*. Der Nordire hatte sich für die Umweltschutzbewegung Extinction Rebellion an einem Flugzeug auf dem London City Airport festgeklebt. Nun muss der zweifache Bahnrad-Goldmedaillengewinner von 1984 wegen Störung des Flugverkehrs ins Gefängnis.
Der Anklage zufolge war der schwer sehbehinderte Brown damals als Passagier bei dem Flug gelistet, den er mit seiner Umweltaktion lahmlegte. Er kletterte plötzlich auf eine British-Airways-Maschine und befestigte seine Hand mit Superkleber auf dem Dach des Flugzeugs. Fotos zeigen ihn bäuchlings auf dem Flieger, der eigentlich nach Amsterdam abheben sollte.
Paralympics-Sieger James Brown klebt sich an Flugzeug fest und bekommt „Haftstrafe“
Am Freitag (24. September) wurde Brown vor dem Southwark Crown Court in London zu zwölf Monaten Haft verurteilt. Sechs davon wird er tatsächlich absitzen müssen - im wahrsten Sinne des Wortes eine „Haftstrafe“.
Der Richter argumentierte, die hohe Strafe solle der Abschreckung derjenigen dienen, die „im Namen des Protestes das Leben einfacher Menschen ernsthaft stören“. Mehr als 300 Passagiere seien betroffen gewesen, Brown habe seine Behinderung „schamlos ausgenutzt“.
Paralympics-Sieger Brown verurteilt: „Etwas Spektakuläres“ für den Klimaschutz
Mehr als eine Stunde dauerte es damals, bis Browns Hand vom Flugzeug gelöst werden konnte. Der 56-jährige selbst erklärte, er habe „etwas Spektakuläres“ machen wollen, um mehr Aufmerksamkeit auf die Klimakrise* zu lenken. (sid/jo) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA