4.05 Uhr: Freistilschwimmerin Sarah Köhler hat bei ihre zweite Medaille deutlich verpasst. Drei Tage nach Bronze über 1500 m schlug die 27-Jährige im Finale über 800 m nach 8:24,56 Minuten als Siebte an, zum zweiten Edelmetall fehlten sechs Sekunden. Gold ging an die Weltrekordlerin Katie Ledecky, die ihren insgesamt siebten Olympiasieg feierte, vor der Australierin Ariarne Titmus und der italienischen Europameisterin Simona Quadarella.
„Ich bin sprachlos, ich war schon deutlich schneller. Es sollte heute nicht sein. Andere haben ihre Chance genutzt, ich habe meine heute verpasst. Die Zeit aus dem Vorlauf hätte für Bronze gereicht. Dass ich jetzt so langsam bin, ist ziemlich enttäuschend für mich“, sagte Köhler nach ihrem Rennen in der ARD.
Am Mittwoch hatte die Vize-Weltmeisterin über 1500 m mit der ersten Olympia-Medaille seit 13 Jahren die Durststrecke der deutschen Beckenschwimmer beendet. Zuvor hatte Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen 2008 in Peking das letzte Edelmetall gewonnen, danach gab es Nullnummern in London und Rio de Janeiro.
3.43 Uhr: In Weltrekordzeit hat der neue US-Schwimmstar Caeleb Dressel in seinem dritten Finale bei den Olympischen Spielen in Tokio seine dritte Goldmedaille gewonnen. Der 13-malige Weltmeister triumphierte zwei Tage nach seinem ersten Einzelerfolg über 100 m Freistil auch auf der Schmetterling-Kurzstrecke. In 49,45 Sekunden ließ der 24-Jährige aus Florida den 200-m-Olympiasieger Kristof Milak aus Ungarn hinter sich.
Seine alte Bestmarke von der WM 2019 unterbot Dressel um fünf Hundertstelsekunden. Es war der vierte Weltrekord bei den Rennen in Tokio. Der Amerikaner hat noch drei weitere Gold-Chancen - über 50 m Freistil und in beiden Lagenstaffeln. In Rio de Janeiro hatte er im Schatten des Rekord-Olympiasiegers Michael Phelps schon zweimal Staffel-Gold gewonnen.
3.40 Uhr: Bogenschütze Florian Unruh steht im Viertelfinale. Der 28-Jährige aus Fockbek setzte sich im Achtelfinale der Einzelkonkurrenz am Samstag gegen Crispin Duenas aus Kanada souverän mit 6:2 durch und trifft in der nächsten Runde auf den Italiener Mauro Nespoli.
Unruh, Ehemann der Rio-Zweiten Lisa Unruh, hatte in der zweiten Runde am vergangenen Dienstag den südkoreanischen Doppel-Olympiasieger Kim Je Deok ausgeschaltet.
3.30 Uhr: Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) will das Verpassen des Olympia-Finales der neuen Mixed-Staffel über 4 x 40 Meter nicht hinnehmen. Das deutsche Quartett war zwar am Freitag zunächst ins Finale gerannt. Weil die Jury die Disqualifikationen der USA und der Dominikanischen Republik später aber wieder zurücknahm, belegte die Staffel nur Rang neun und war somit draußen.
„Wir haben einen zweiten Protest eingereicht. Wir wissen aber, dass Jury-Entscheidungen nur selten korrigiert werden“, sagte Idriss Gonschinska, DLV-Vorstand Leistungssport, am Samstag in der ARD. „Wir haben zwei klare Regelverstöße. Die Staffelübergabe beim US-Team war außerhalb der Wechselzone. Bei der Dominikanischen Republik hat es einen Aufstellungsfehler gegeben. Die Jury hat getagt. Es wurde ein Fehler mit einem anderen Fehler korrigiert. Es ist unfassbar bitter für uns“, klagte Gonschinska.
Aus Sicht des DLV müsse „ein Wechsel, der gewertet werden soll, innerhalb des Wechselraums stattfinden. Das war nicht der Fall. Es tut mir unfassbar leid für die Athleten. Sie haben sich so gefreut. Das war ein toller Moment. So wollten wir eigentlich in die Olympischen Spiele starten“, äußerte Gonschinska. „Vielleicht gibt es noch eine Regelung im Sinne der Athleten, die mit der neunten Bahn ausgeht.“
3.28 Uhr: Carolina Krafzik hat den bemerkenswerten Auftritt der deutschen Hürdenläufer bei den Olympischen Spielen in Tokio fortgesetzt und mit persönlicher Bestzeit das Halbfinale über 400 m erreicht. Die deutsche Meisterin aus Sindelfingen musste sich am Samstagmorgen als Zweite ihres Vorlaufs in 54,74 Sekunden nur Rio-Olympiasiegerin Dalilah Muhammad (53,97) aus den USA geschlagen geben und schaffte damit souverän den Einzug in die Vorschlussrunde am Montag (13.35 Uhr MESZ).
Olympia-Debütantin Krafzik, die sich bei der DM in Braunschweig zuletzt auf 54,89 gesteigert hatte, ist damit die schnellste deutsche Läuferin über die Hürdenrunde seit Ulrike Urbansky vor 21 Jahren. Schon am Freitag hatten angeführt vom Frankfurter Luke Campbell die drei deutschen Starter über 400 m Hürden das Halbfinale erreicht.
Update vom 31. Juli, 1.55 Uhr: Die deutsche Mixed-Staffel hat im Triathlon nach hartem Kampf eine Medaille verpasst. Das Quartett um Laura Lindemann, Anabel Knoll, Jonas Schomburg, Justus Nieschlag kam mit 59 Sekunden Rückstand auf Großbritannien ins Ziel und wurde Sechster. Silber geht an die USA, Bronze holt sich Frankreich.
Damit enden die Triathlon-Wettbewerbe ohne deutsche Medaille, das Team hatte auf einen „Super-Sahne-Tag“ gehofft, an einem schwül-heißen Morgen hielt aber nur die Einzel-Achte Lindemann (Potsdam) in der Spitze mit. Sie übergab als Zweite an Schomburg (Hannover), der die Mannschaft immerhin im Kampf um Bronze hielt. Weiter nach vorne ging es aber nicht mehr.
Knoll (Ingolstadt) fiel auf der Laufstrecke zurück und übergab 20 Sekunden hinter dem dritten Platz an Nieschlag (Lehrte). Im Ziel hatten die deutschen Triathleten nach 300 m Schwimmen, 6,8 km Radfahren und 2 km Laufen 36 Sekunden Rückstand auf das Podest. Damit wartet die Deutsche Triathlon Union (DTU) weiter auf die erste Olympia-Medaille seit Jan Frodenos Gold 2008 in Peking.
Erstmeldung: München/Tokio - Olympia* in Tokio nimmt so richtig Fahrt auf. Das spektakuläre mittlere Wochenende der Sommerspiele in Japan steht bevor. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten lief es für Deutschland immer besser. Der Lohn vor dem achten Wettkampftag* am Samstag ist eine Top-10-Platzierung im Medaillenspiegel*. Während die Leichtathletik in den Startlöchern steht, neigen sich die Schwimmwettbewerbe dem Ende entgegen.
Sarah Köhler will über 800 Meter Freistil für die nächste Medaille für die deutschen Beckenschwimmer* sorgen. Mit Bronze über 1500 m hatte die 27-Jährige eine 13-jährige Durststrecke des Deutschen Schwimm-Verbands beendet. 2008 gewann ihre Freundin Britta Steffen in Peking doppeltes Gold. Köhler zog im 800-m-Rennen als Vorlauf-Vierte in den Endlauf am Samstagmorgen (3.46 Uhr MESZ) ein. Ihren deutschen Rekord verpasste Köhler nach 8:17,33 Minuten nur um knapp eine Sekunde.
„Jetzt ist alles nur noch Zugabe“, sagte Köhler. Ihre Magdeburger Teamkollegin Isabel Gose (19), die sich über 400 m einen starken sechsten Platz erkämpft hatte, schied trotz persönlicher Bestzeit (8:21,79) auf Rang neun knapp aus. Auf dem Weg zu ihrem insgesamt siebten olympischen Gold dürfte aber die Vorlaufschnellste Katie Ledecky aus den USA (8:15,67) wohl nicht zu stoppen sein.
In der Leichtathletik* gab es in der Mixed-Staffel über 4x400 Meter große Aufregung. In dem erstmals ausgetragenen Wettbewerb jubelte das deutsche Quartett zunächst über den Einzug in den Endlauf und muss beim Finale am Samstag (14.35 Uhr MESZ) nun doch zusehen. Weil die Jury die Disqualifikationen der Dominikanischen Republik und der USA nach einem kuriosen Hin und Her wieder zurücknahm, belegte die DSV-Staffel nur Rang neun.
Marvin Schlegel, Corinna Schwab (beide Chemnitz), Ruth Sophia Spelmeyer-Preuß (Oldenburg) und Manuel Sanders (Dortmund) kamen am Freitag als Fünfte des zweiten Vorlaufs nach 3:12,94 Minuten ins Ziel. Die Zeit gilt als deutsche Bestleistung, einen offiziellen Rekord gibt es hier nicht. Die bisherige Bestzeit stand bei 3:16,85 Minuten von Yokohama 2019. Erster im Lauf mit der deutschen Staffel wurde nach der Rücknahme der Disqualifikationen die US-Staffel (3:11,39) vor der Dominikanischen Republik (3:12,74), Belgien (3:12,75) und Irland (3:12,88).
Dafür hofft die Mixed-Staffel im Triathlon auf eine Medaille. Laura Lindemann, Anabel Knoll, Jonas Schomburg, Justus Nieschlag gehen für Deutschland ab 0.30 Uhr an den Start. Hier verpassen Sie nichts. Wir sammeln die wichtigsten Nachrichten zum Olympia-Samstag im News-Ticker. (ck) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA