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Formel-1-Revolution? Plan von Mercedes-Chef könnte den Sport komplett verändern

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Von: Nail Akkoyun

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Könnten schon bald 30 Fahrer in der Startaufstellung der Formel 1 stehen? Mercedes-Teamchef Toto Wolff äußert dazu einen Plan.
Könnten schon bald 30 Fahrer in der Startaufstellung der Formel 1 stehen? Mercedes-Teamchef Toto Wolff äußert dazu einen Plan. © Georg Hochmuth/dpa/APA

Ein Aufstieg in die Formel 1 gelingt vielen jungen Talenten meist nur schwer. Mercedes-Chef Wolff stellt eine Idee vor, die den Sport stark verändern könnte.

Kassel – Die Formel-1-Saison 2021 ist noch in vollem Gange, das Fahrerfeld der Saison 2022 ist jedoch bereits nahezu komplett. Einzig bei Alfa Romeo stellt sich noch die Frage, wer künftig als Teamkollege von Valtteri Bottas antritt, der wiederum Landsmann Kimi Räikkönen beerbt. Guanyu Zhou, aktuell in der Formel 2 aktiv, gilt als Topkandidat.

Sollte Alfa Romeo hingegen mit Antonio Giovinazzi verlängern, würde in der kommenden Saison kein einziger Rookie im Cockpit sitzen. Nach Niederländer Nyck de Vries würden neben Zhou etwa auch Ferrari-Junior Callum Ilott und Robert Schwarzman in die Röhre schauen. An Nachwuchspiloten mangelt es jedenfalls nicht, an Teams schon eher. Mercedes-Chef Toto Wolff plädiert jedoch für mehr Autos.

Mercedes-Chef Wolff: Junge Fahrer benötigen Chance – Red Bull offen für weitere Teams

„Dass die Formel 1 so geschlossen ist wie die amerikanischen Franchises, das macht sie zur Champions League des Motorsports*“, erklärte jüngst Mercedes-Boss Toto Wolff. Der Österreicher spielt damit auf das System der US-amerikanischen NFL und NBA an, in denen potenzielle Einsteiger horrende Summen für ein neues Team zahlen müssen. Es müsse dennoch sichergestellt werden, „dass junge, talentierte Fahrer eine Chance kriegen können.“

Könnten schon bald 30 Fahrer in der Startaufstellung der Formel 1 stehen? Mercedes-Teamchef Toto Wolff äußert dazu einen Plan.
Könnten schon bald 30 Fahrer in der Startaufstellung der Formel 1 stehen? Mercedes-Teamchef Toto Wolff äußert dazu einen Plan. © Sebastian Gollnow/dpa

Die Konkurrenz sieht das anders. Red-Bull-Teamchef Christian Horner könnte sich ein größeres Fahrerfeld nämlich durchaus vorstellen: „Ich glaube, es fehlen wahrscheinlich ein, zwei Teams. Es gibt viele junge Burschen in der Formel 2, die eine Chance verdient hätten. Es gibt aber einfach nicht genug Plätze, die frei werden.“

Etwas daran ändern könnte aber ausgerechnet Horner selbst. Denn mit Alpha Tauri betreibt Red Bull ein eigenes Nachwuchsteam, welches seit Jahren in der Formel 1 konkurriert und in der Vergangenheit Fahrer wie Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel in ihren Reihen hatte. Die Sitze für das nächste Jahr sind allerdings bereits an Pierre Gasly und Yuki Tsunoda vergeben. Letzterer startete in der Saison 2021 als Rookie. Eine überraschende Rückkehr in die Formel 1 könnte sich in der Saison 2022 ebenfalls anbahnen.

Formel 1 mit 30 Fahrzeugen? Mercedes-Boss Toto Wolff äußert neuen Plan

„Man wartet, bis ein Kimi zurücktritt, damit mal ein Cockpit zur Verfügung steht irgendwo. Ich glaube daher wirklich, die Formel 1 könnte noch ein, zwei Teams unterbringen“, sagte Horner. McLaren-CEO Zak Brown zeigt sich ebenfalls offen und „würde gerne ein elftes oder ein zwölftes Team sehen“, so der US-Amerikaner. Das Problem: Mehr Teams würden gleichzeitig weniger Geld bedeuten. „Wenn du mehr Stücke aus einem Kuchen herausschneidest, dann bekommt jeder weniger“, sagte Christian Horner.

Daher wirft Mercedes-Chef Toto Wolff eine andere Idee in den Raum: Bestehende Teams bleiben unverändert, setzen aber ein drittes Auto und damit auch einen weiteren Fahrer ein. „Wir könnten ein drittes Auto einsetzen und dort verbindlich einen Rookie reinsetzen. Auf einmal hast du dann eine Startaufstellung mit 30 Fahrzeugen“, so Wolffs Begründung.

Die Idee sorgt jedoch für Kritik. Ein Team von zwei auf drei Autos aufzustocken sei „unheimlich schwierig“, so Williams-Teamchef Jost Capito, der weiter nicht wüsste, „wie das mit 22, 23 Rennen im Jahren zu bewerkstelligen wäre.“ Angesichts der steigenden Kosten brach Wolff auch gleich einen Finanzierungsvorschlag ins Spiel. „Kleinere Teams können diese Cockpits mit Geldern des Fahrers oder durch Sponsoren finanzieren lassen. Das könnte interessant sein“, meinte der Österreicher. Dies würde aber wohl eher dafür sorgen, dass Talente mit viel Finanzkraft im Cockpit landen würden. Jungen Fahrern mit geringerem Budget wäre damit hingegen wohl kaum geholfen. (Nail Akkoyun) *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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