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„Masse zu krass!“ Wahrenholzer Räumungs-Kommando bricht Schneeschaufel-Aktion ab

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Von: Ingo Barrenscheen

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Mehrere Personen, die mit Schneeschippen auf einem Fußball-Platz stehen.
Der VfL Wahrenholz gab wirklich alles, um den Taterbusch vom Schnee zu befreien. Doch trotz des Einsatzes eines Pkw mit Anhänger und eines Quads samt Schneeschaufel war es zu viel Masse. © Privat

Außer Muskelkater nichts gewesen... Mit einer spontanen Aktion hatte der Fußball-Landesligist VfL Wahrenholz am Sonnabend noch versucht, den Sportplatz am Taterbusch von der dicken Schneedecke zu befreien, um irgendwie einen Anpfiff der Partie gegen Eintracht Braunschweig II zu ermöglichen.

Wahrenholz – Einfach klasse – doch es war einfach zu viel Masse für zu wenig Manpower. Der Räumungs-Versuch musste leider unverrichteter Dinge abgebrochen werden...

„Wir haben so viel Aufwand betrieben mit unserer Schneeschaufel-Aktion. Aber die Idee ist zu spät aufgekommen und die Masse waren einfach zu krass. Das war für alle sehr enttäuschend. Auch wenn wir gezeigt haben, dass wir in dem Verein etwas bewegen können“, bedauerte VfL-Cheftrainer Sebastian Ludwig. Er hatte mittags, „mit einem Augenzwinkern“, in die Whatsapp-Gruppe geschrieben, dass man die Anstrengung ja starten könne. Geschäftsführer Torsten Gerke nahm den Vorschlag für bare Münze, erwiderte: Wenn, dann jetzt! „Wir haben dann über alle Kanäle versucht, Leute ranzukriegen und sind am Ende auf 20 Mann gekommen“, schilderte Ludwig. Um 14 Uhr legte das Wahrenholzer SEK (Schnee-Einsatz-Kommando) los. Auch ein Quad mit Schneeschieber kam dabei zum Einsatz. Genauso wie ein Pkw samt Anhänger. Irgendwann waren dann auch größere Teil des Grüns wieder freigelegt, doch es türmten sich mit regelmäßigen Abstand zwei Meter breite Streifen auf dem Rasen über die komplette Platzbreite, für die es schlichtweg schweres Gerät gebraucht hätte. Also brachen die Schwarz-Gelben das Unternehmen gegen 16.30 Uhr ab. „Dass hätten wir selbst in fünf weiteren Stunden nicht geschafft, so realistisch musste man sein. Hätten wir uns schon einen Tag vorher Gedanken gemacht, hätten wir es bestimmt irgendwie gewuppt gekriegt.“ Indem man beizeiten die vierfache Zahl an Helfern mobilisiert hätte. So wie beim Drittligisten VfL Osnabrück, der in einer wahren Nacht- und Nebel-Aktion mit 150 Mitarbeitern und Fans das Stadion an der Bremer Brücke binnen zwei Stunden vom Weiß befreit hatte.

Dabei hätte Ludwig unbedingt spielen wollen. Denn im Zuge des Abschlusstrainings am Freitagabend hatte es, in zwei Etappen, eine kritische Aussprache beim VfL gegeben.

Trainerstab und Mannschaftsrat kommen regelmäßig zusammen, um in das Betriebs-Klima hineinzuhorchen. Das aktuelle Diskussions-Thema: Sind alle wirklich bereit, den großen Aufwand für die Landesliga aufzuwenden? Daran hatte das jüngste 2:6 in Göttingen Zweifel aufgeworfen. „Einige haben es noch nicht verstanden, dass es nicht reicht, nur ein- oder zweimal die Woche beim Training zu sein. Das wollten wir noch einmal verdeutlichen, der Mannschaftsrat war da deckungsgleicher Meinung wie wir“, so Ludwig. Direkt im Anschluss redete das Team dann intern Klartext. „Das wurde durchweg positiv aufgenommen. Man hat es dann auch sofort in der Einheit gemerkt, da war richtig Feuer drin.“

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