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Zurück zur Halle: KJA Gifhorn beteiligt Vereine

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Von: Ingo Barrenscheen

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Das Ziel ist klar: Eine Arbeitsgruppe aus mehreren Vereinen soll den Hallen-Fußball für die Jugendspieler des Gifhorner Raumes nach drei stillen Wintern wiederbeleben.
Das Ziel ist klar: Eine Arbeitsgruppe aus mehreren Vereinen soll den Hallen-Fußball für die Jugendspieler des Gifhorner Raumes nach drei stillen Wintern wiederbeleben. © Ingo Barrenscheen.

Landkreis Gifhorn – Es ist nun schon der dritte Winter in Folge ohne geregelte Hallenspielbetrieb für die Jugendfußballer im NFV-Kreis Gifhorn. Gerade die Absage der aktuellen Runde rief ein heftiges, teils allerdings auch unreflektiertes Echo hervor. Damit leere Wintermonate im Kicker-Kalender nicht zum Dauer-Thema werden, ist der Kreisjugendausschuss bestrebt, in der Saison 2023/24 ein flächendeckendes Comeback zu initiieren. Und setzt bei der Suche nach einem neuen Modus bewusst auf das Mitwirken der Vereine.

So wurden auf dem jüngsten Jugend-Staffeltag die Nachwuchsabteilungen angeregt, sich im Frühjahr 2023 an einer Arbeitsgruppe zu beteiligen. Diese soll dann „ausarbeiten, wie eine künftige Hallensaison im Kreis aussehen kann“, erklärte der KJA-Vorsitzende Sven Stuhlemmer. „Wir wollen gemeinsam mit den Vereinsmitarbeitern einen neuen Modus finden, in dem allen Jahrgängen – mit eventuell geringeren Hallen-Kapazitäten – ein Spielbetrieb ermöglicht wird. Dazu wird es ein Brainstorming geben. Vielleicht hat der ein oder andere eine pfiffige Idee. Wie das Ganze dann aussehen wird, steht noch in den Sternen.“

Bei diesem Workshop will etwa auch Markus Wargenau mitwirken. Der Jugendleiter des VfL Knesebeck hatte sich ebenfalls am erneuten Ausfall der Hallenrunde gestört und deshalb einen alternativen Wettbewerb für den 2014er-Jahrgang auf die Beine gestellt (das IK berichtete). Dieser Vorstoß hätte aber mit dem Konzept der Arbeitsgruppe nichts zu tun, meinte Stuhlemmer. Der KJA Gifhorn ist selbst bestrebt, den Budenzauber für die Talente unbedingt wiederzubeleben, um keine Langzeitfolgen in Form von Spieler-Verlusten zu beklagen.

2023/24 als Startschuss?

Doch der Kreis-Ausschuss sei von einigen Umständen in diesem Jahr erwischt worden. „Corona war nur ein Teil der Wahrheit“, betont Stuhlemmer. Vielmehr hätten fehlende Hallen(-zeiten) zu dem erneuten Worst Case-Szenario geführt. „Wir hatten Zeiten gebucht, die uns plötzlich wieder weggenommen wurden. Dann wurden Hallen durch die Kommunen plötzlich saniert – wie etwa in Wesendorf. Und teils waren die Corona-Regeln in den Hallen zum damaligen Zeitpunkt noch nicht angeglichen worden.“ So galt bis Mitte November im Stadtgebiet Gifhorn noch die Faustformel, dass nur die halbe Zuschauer-Kapazität erlaubt ist. Stuhlemmer räumt ein: „Das traf uns ein bisschen plötzlich. Wir brauchen halt zwölf Hallen mit mindestens sechs freien Wochenenden, hatten dafür kein anderes Konzept auf dem Tisch.“

Genau das soll nun gemeinsam mit der Basis erstellt werden für die Zukunft. Für die Absage seien die Verantwortlichen in den sozialen Medien „aufs Schärfste angegangen worden. Aber die Umstände können wir nicht ändern“, erwidert Stuhlemmer. Mit dem Finger auf das Fallbeispiel des VfL Knesebeck zu zeigen und zu sagen, ‘siehste, es geht doch’, sei schlichtweg „zu einfach“ gedacht, erwidert Stuhlemmer. „Das ist nur ein Jahrgang, den es betrifft. Wir müssen das große Ganze sehen, können das nicht nur für eine bestimmte Anzahl an Kindern anbieten. Wir haben 250 Mannschaften, das ist ein großer Unterschied.“ Entweder ganz oder gar nicht.

Im Winter 23/24 soll wieder gekickt werden. Um dafür einen Rahmen zu schaffen, sind auch die Klubs und Vertreter gefragt. Ohne Stoßrichtung kein Anstoß.

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