Nach dem Seitenwechsel kam die SG VfL besser rein, fand in der Offensive mehr Lösungen: „Mit Lars Erxleben und Torsten Meyer hatten wir Tiefe, dann kam der Parallelpass und das Tor. Das haben wir richtig gut gespielt“, unterstrich Busch. Nach 37 Minuten zog Wittingen so auf 17:14 davon. Einen Lauf, die das Heimteam jedoch nicht halten konnte: „Nachher kamen wir nicht mehr so in die Tiefe und wir haben einige unvorbereitete Würfe genommen. Das hat Uelzen perfekt beantwortet mit Tempogegenstößen.“
Dennoch lag Wittingen/Stöcken rund zehn Minuten vor dem Ende mit 27:24 vorn. Busch: „Machen wir da noch ein Tor, glaube ich, dass wir das Spiel gewinnen.“ Doch es kam anders. Erst bekam Kai Lemke nach einem Zusammenstoß eine Zwei-Minuten-Strafe (Busch: „Das ist einfach ein Zusammenprall für mich und keine Strafe. Das ist dann ein entscheidendes Ding.“). Es folgten noch zwei weitere und die SG VfL ließ zwei Siebenmeter liegen. „Da haben wir in den letzten zehn Minuten leider das Handballspielen eingestellt“, ärgerte sich Busch.
Uelzen bekam die zweite Luft, der TVU-Keeper Dominic Sommerburg zeigte starke Paraden und nach vorne nutzten die Black Owls die Chancen. Am Ende stand der aus Busch sicht verdiente 30:28-Erfolg für die Gäste. „Ich glaube schon, dass die Mannschaft da zwei, drei Tage dran knabbert.“ Dennoch sei er sich sicher, dass sie die Partie am kommenden Wochenende in Wietzendorf gewinnen will. Das sei der Charakter der Mannschaft. Dennoch sei das Momentum jetzt auf Uelzener Seite.
So fasste auch Co-Trainer Jan Schmidt zusammen: „Wenn Uelzen vielleicht irgendwann mal einen schlechten Tag hat und sie verlieren, dann müssen wir da sein. Wir müssen die Hausaufgaben machen und warten, dass Uelzen ein Spiel verliert.“
Eins steht trotz Niederlage jedoch fest. Diese Partie war definitiv Werbung für den Handball-Sport.
SG VfL Wittingen/St. - TV Uelzen 28:30 (11:12)
TV Uelzen: Meyer, Sommerburg – Eder, J. Specht (5), Stuhlmann, Trieglaff, Roost (1), Xhafolli (9), Lüder, Sommerburg, Lauer (7), Schenk, Düver (1), Kwiotek, L. Specht (7).
TVU-Trainer Maurice Maus: „Wir waren schon im Rettungswagen“
Malte Sültmann (SG VfL): „Wenn man am Ende über die 40. und 50. Minute führt, ist man eigentlich in einer guten Position. Dann waren wir die letzten sieben Minuten ohne eigenes Tor, weil wir zwei Siebenmeter verwerfen, weil wir vielleicht Entscheidungen überhastet treffen. Das sind dann die Dinger, wo sie auf einer Welle schwimmen und das Ding drehen. Das ist natürlich total bitter. Wenn du die Partie gut runterspielst, gewinnst du sie mit zwei Toren. Uelzen kommt hier mit zigtausend Leuten und es ist eine richtig geile Stimmung. Das haben sie in jedem Heimspiel. Wenn sie das gut machen, werden sie mit der Euphorie wenig bis kein Spiel mehr verlieren. Dann haben sie es verdient aufzusteigen.“
Janosch Kochale (SG VfL): „Das ist total ärgerlich. Wir können mit meinem Siebenmeter auf drei Tore stellen, aber uns hat am Ende die Cleverness gefehlt. Das müssen wir cleverer runterspielen. Wir kamen nicht richtig ins Tempospiel und Uelzen konnte viele leichte Tore machen , weil sie aus einer stabilen Deckung kommen und mit unheimlich viel Tempo ihre Angriffe fahren. Da hat uns am Ende das Quäntchen Glück gefehlt.“
TVU-Trainer Maurice Maus: „Wir waren schon im Rettungswagen. Wir haben vier Chancen verworfen und waren schon mit Blaulicht unterwegs. Wir hatten am Ende aber mehr Energie und den Glauben an uns.“