Der Stresstest schien dem Favoriten noch mehr zuzusetzen, die Drachen setzten sich auf 20:16 ab. „Aber auch wenn die Tendenz eine andere war, war die Mannschaft eine andere. Wir haben lange gebraucht, um es hinzujustieren“, so Busch. Aktion für Aktion gewann die SG VfL ihr Selbstvertrauen zurück. Hinten räumten Comebacker Kai Lemke im Innenblock und Philip Lührs im Tor in der entscheidenden Phase auf, vorne scorten Malte Sültmann und Torsten Meyer. So blieb Bortfeld 13 Minuten ohne Tor, aus dem 18:21 wurde ein 27:21 für die Gäste. Dabei half auch die große Kolonie von Fans, die das Team begleitet hatten.
Wird ein Formfehler das Zünglein an der Titel-Waage in der Handball-Landesliga spielen!? Der TV Uelzen wird die Siegpunkte aus dem Heimspiel gegen den Tabellenletzten MTV Vorsfelde II (32:27) höchstwahrscheinlich wieder verlieren, weil im offiziellen Spielbericht ein Name fehlte. Die Entscheidung trifft Staffelleiter Andreas Werner (Edemissen). Gibt es die unumgängliche Wertung (0:0 Tore, 0:2 Punkte) gegen den TVU, hätte er im Titelrennen eine Steilvorlage für díe hiesige SG VfL Wittingen/Stöcken gegeben. Das Gipfeltreffen am 4. Februar erhält damit noch mehr Zündstoff.
Der Tabellenführer setzte Marius Eder ein. Die Teamoffiziellen hatten aber „vergessen“, den Namen des Kapitäns in den mit 14 Akteuren bereits vollzähligen Spielberichtsbogen einzutragen. Der Fehler flog kurz nach dem Anpfiff auf, als Eder einen Siebenmeter zur 3:2-Führung (4.) versenkte und das Kampfgericht den Schützen nicht zuordnen konnte. Es unterbrach die Partie. Diskussionen mit den Schiedsrichtern Thomas Holzwart und Jürgen Walter sowie den Trainern. Eder verfolgte die anschließend fortgesetzte, sportlich aber bereits zu diesem Zeitpunkt so gut wie wertlose Partie abseits der Bank. „Den Fehler haben wir selbst begangen, wir haben gepennt! Das habe ich noch nie erlebt“, frustete er.
Der TVU-Offizielle Ulf Dittberner und Trainer Maurice Maus hatten den Spielbericht anstelle des ansonsten zuständigen, jedoch erkrankten Betreuers Wolfgang Steiner ausgefüllt. Dittberner übernahm nach eigenen Angaben den Spielbericht der letzten TVU-Partie und hat die Liste dann von Maus bestätigen lassen. Beim Sieg gegen Dannenberg aber hatte Eder gefehlt!
Hoffnungen auf eine sportliche Wertung bestehen realistisch nicht. „Die Schiedsrichter haben uns gesagt, dass sie das melden müssen. Wir legen Protest ein, weil wir die Punkte brauchen“, erklärte MTV-Trainer Fabian Lemm in der Halbzeitpause und suchte beim maßlos enttäuschten Maus vergebens um Verständnis. Der beobachtete das Spielgeschehen meist wie versteinert: „Ich sage nichts, solange der Staffelleiter nicht entschieden hat!“