„Danach waren wir stärker als Wesendorf“, meinte Rinkel. In der 54. Minute kam Knesebecks Joel Reinecke im Strafraum nach einem Rempler zu Fall und bekam den Elfmeter. „Da hatten sie Glück. Den kann man geben, muss man aber nicht“, ärgerte sich Müller ein wenig. Auch Rinkel hätte „vom Gefühl her eher nicht gepfiffen“. Malte-Alexander Gercke nutzte die Chance vom Punkt und stellte auf 1:0. Joel Reinecke legte eine Viertelstunde vor Schluss nach.
„Mit der Einstellung des Teams und dem Spiel an sich sind wir richtig zufrieden. Das war eine riesige Steigerung. Wir haben auch ein bisschen was umgestellt, darauf können wir aufbauen“, zeigte sich Müller trotz der Niederlage positiv gestimmt. Rinkel gefiel die Leistung zwar nicht, er brachte aber Verständnis auf: „Entweder waren meine Jungs am Vortag beim Boßeln in Schönewörde oder bei einer Kegelveranstaltung hier in Knesebeck. In der Vergangenheit haben wir solche Spiele dann verloren...“
Lange mitgehalten, am Ende dennoch leere Hände. Der VfL verkaufte sich gut beim Tabellenzweiten, haderte nach dem Schlusspfiff aber mit dem Schiedsrichter. Nach rund einer halben Stunde wurde es erstmals brenzlig vor dem Wittinger Gehäuse. Glück für die Brauereistädter, dass ein Meinerser Elfmeter nicht den Weg ins Tor fand. Kurze Zeit später durften die Gäste dann jedoch jubeln. Christian Brauner köpfte nach einem Freistoß von Roni-Xatir Agirman ein. Lange schnupperte der Vorletzte in Meinersen an der Überraschung.
Erst acht Minuten vor Schluss markierten die Hausherren den Ausgleich. Vier Minuten später fiel das 2:1. Eine eklatante Fehlentscheidung des Schiedsrichters, wie VfL-Coach Peter Grünheid monierte: „Da stehen gleich vier Leute rund fünf Meter im Abseits. Ich habe da kein Verständnis für, wie man das nicht sehen kann.“ Auch mit dem 1:3 haderte der VfL-Frontmann. „Da gab es ein klares Foul an Marcel Kerstens in der Entstehung. Der kann dann nicht mehr in die Situation eingreifen.“ Der Wittinger regte sich nach dem ausgebliebenen Pfiff beim Offiziellen auf, wurde dafür mit Rot vom Platz gestellt. Bereits nach dem 1:2 flog Agirman ebenfalls mit glatt Rot vom Platz. „Das war beides aus der Emotion heraus, aber davon dürfen wir uns nicht leiten lassen. Das war nicht schlau, aber beide haben sich schon entschuldigt“, erklärte Grünheid. Dennoch war er mit der Leistung seiner Elf, die kurz vor dem Anpfiff noch die Ausfälle von Jonas Fischer, Evgeni Suskevic und Kevin Stieben verkraften musste, sehr zufrieden.
Erneut schlugen die Formschwankungen beim SV BW zu. Nach dem 3:2-Derbysieg gegen Brechtorf in der Vorwoche musste Rühen sich mit 1:5 beim SV Triangel geschlagen geben. Conner Drechsler sorgte zwar nach frühem Rückstand für das 1:1, doch der Treffer sorgte nicht für den erhofften Aufschwung.
„Mir fehlen die Worte“, leitete Brechtorf-Coach Andre Bischoff sinnbildlich ein. Das Heim-Team begann gut, spielte sich Chancen heraus, blieb jedoch zu ineffizient. Auf der anderen Seiten fielen die Treffer kurios: „Unser Torwart schlug den Ball per Abstoß zum Vordorfer – der trifft aus 30 Metern...“ Hinzu kam ein weiteres Distanz-Tor und noch ein Eigentor gepaart mit zu einfachen Fehlern plus ein Konter-Gegentor. Bischoffs Erkenntnis: „Uns fehlt auch einfach etwas das Spielglück. Trotzdem hat mir die Einstellung der Jungs gefallen, aber die Konzentration hat insgesamt gefehlt“ Die Winter-Pause kommt für die Brechtorfer absolut zum richtigen Zeitpunkt. Nun heißt es: Mund abputzen.