Eine Frage der Fitness sei es nicht – da ist das Taterbusch-Team auf Level. Die Beine wollen also. Nur der Geist ist noch schwach. Respektive leicht verwirrt. Ludwig hatte seinen Mannen dieses Mal bewusst nicht mit Vorgaben überfrachtet. Trotzdem „scheint in den Köpfen eine Blockade zu sein. Was freitags beim Training passiert, ist etwas ganz anderes als das, was ich auf dem Platz sehe.“ Offenbar beschäftigen sich die Wahrenholzer noch zu sehr mit Ludwigs neuen Inhalten, dem gewünschten Spielstil, wollen es womöglich zu gut machen. „Wir machen uns noch zu viele Gedanken, wie ich spielen will – obwohl ich den Verein nicht umkrempeln will. Jeder will sich ins Rampenlicht spielen, aber auch jeder hat Angst, Fehler zu machen.“ Deshalb sei in den kommenden Tagen noch „viel mentale Arbeit gefragt“.
Der Coach müsse schnell eruieren: Was macht er eventuell noch falsch, was die Mannschaft!? Und wie lässt sich beides zu einem gesunden Mittelweg verschmelzen. Das sei ein „schmaler Grat“. Aber der Aufsteiger muss ihn schnell durchschreiten. Denn es sind nur noch knapp zwei Wochen bis zum Pflichtspielstart. Auch Ludwig verdeutlichte: „Wir müssen gucken, auf den Level Germania Wolfenbüttel zu kommen.“
Ihm missfiel gegen Kreisligist Meinersen vor allem die zweite Halbzeit. Zwar hatte zuvor schon – trotz viel Ballbesitz – die Kreativität gefehlt. Doch nach dem Seitenwechsel entglitt dem VfL die 3:1-Führung, ja im Grunde das Spiel gegen einen Underdog. Lediglich der späte Treffer durch Marlon Hanse rettete Wahrenholz das Mini-Mini-Erfolgserlebnis. „Natürlich wollten wir klar dominanter sein, die Köpfe ein bisschen freispielen. Jetzt sitzen wir wieder geknickt in der Kabine. Das war nicht unser Anspruch, wie wir gewonnen haben“, seufzte Ludwig. „Als Landesligist musst du dem Spiel schon deinen Stempel aufdrücken können.“ Doch er bleibt zuversichtlich: „Dieser Knoten wird noch platzen.“