„Im Jahr 1993 war ich in der Kreisliga-Mannschaft, habe aber von meinem Trainer keine große Chance bekommen, weshalb ich zu Parsau gewechselt bin.“ Ein kluger Schachzug, wie sich herausstellte. Stolze zehn Jahre lief der Stürmer bei den Germanen als Kapitän und Stürmer auf und wurde zum Leistungsträger. Offenbar hat er die Teutonen nie so ganz aus den Augen verloren: „2003 bin ich zu Tiddische gewechselt und habe in der Bezirksliga gespielt“, rekapitulierte der Kicker. Mit großer Freude blickt das Sturm-Ass auf eine bewegte Tiddische-Karriere: „Damals war ein toller Zusammenhalt in der Mannschaft zu erkennen. Das Training war viel härter als heute und zwischenzeitlich war ich sogar Spieler-Trainer für eine Saison“, berichtet Müller.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat sich die Kameradschaft nicht verändert. Vor einigen Jahren sah es aber nicht so rosig aus. Teutonia stand am Abgrund: „Von der Bezirksliga sind wir bis in die 3. Kreisklasse abgestiegen. Einfach, weil wir keine Neuzugänge bekommen haben und meine Mitspieler so alt waren wie ich.“ Dem Engagement des vorerst scheidenden Trainers Robert Stroka (siehe rechts) sei es zu verdanken, dass der Verein erneut Fuß fasste, neue Spieler hinzu bekam und den Rot-Weißen einen neues sportliches Lebensgefühl einhauchte. „Der Aufstieg in die 1. Kreisklasse war für den Verein im Gesamten sehr wichtig. Nun besuchen auch mehr Zuschauer wieder unsere Spiele“, bekräftigte der dienstälteste Leitwolf, der bis heute einen wichtigen Stellenwert innehat.
„Der Aufstieg in die 1. Kreisklasse war für den Verein im Gesamten sehr wichtig. Nun besuchen auch mehr Zuschauer wieder unsere Spiele.
Müller ist für die Mitspieler eine Art Respektsperson, der die Mannschaft zusammenhält. „Ich spiele auch immer noch, weil ich torgeil bin und auch noch andere Sport-Aktivitäten ausführe. Zum Beispiel sonntags noch in der Alt-Liga mitkicke“, erzählt Müller über sein sportliches Engagement. Hinzukommt, dass der Metallbauer auch berufsbedingt stets unterwegs und damit sehr mobil sein muss. „Außerdem ist die Mannschaft auch enttäuscht, wenn ich nicht dabei bin“, fügte der Stürmer mit einem leichten Schmunzeln an.
Sicherlich wäre es nur von Vorteil, wenn der Leitwolf auch am Wochenende im Spiel gegen den SV Barwedel dabei ist. „Das ist ein Derby. Wegen der Alt-Liga kennt mich der Gegner auch ganz gut.“ Andersherum ist die Kenntnis aber etwas begrenzt. „Barwedel an sich kann ich nicht einschätzen, weil ich das Personal auch nicht wirklich kenne“, bekundet der Ex-Parsauer.
Grundsätzlich sei aber auch dies wieder eine Partie, in der der Kampfgeist, das Gegenhalten und die Chancenverwertung eine übergeordnete Rolle spielen. „Ich erwarte auch von mir, dass ich nicht ganz so viele Chancen für ein Tor brauche. Wenn ich das Derby entscheiden würde, wäre das natürlich ein Traum“, funkelten Müllers Augen bei dem Gedanken. Sowohl dem Punkte-Stand (vier Zähler und Tabellenplatz neun) als auch den Mitspielern würde das ebenfalls mutmaßlich sehr gut gefallen.