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Fast der gesamte NFV-Kreis Gifhorn hisst die weiße Fahne: Schnee-Massen legen Spielbetrieb lahm

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Von: Ingo Barrenscheen

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Weiße Schneemassen, leere Anzeigetafel: So sah es am Samstag auf praktisch allen Fußball-Plätzen im Landkreis Gifhorn aus. Das Gros der Spiele auf Bezirks- und Kreisebene wurde frühzeitig abgesagt.
Weiße Schneemassen, leere Anzeigetafel: So sah es am Samstag auf praktisch allen Fußball-Plätzen im Landkreis Gifhorn aus. Das Gros der Spiele auf Bezirks- und Kreisebene wurde frühzeitig abgesagt. © Barrenscheen, Ingo

Zwangspause für die meisten Amateurfußballer aus dem NFV-Kreis Gifhorn: Die frischen Schneemassen machen einen Spielbetrieb am zweiten März-Wochenende weitestgehend unmöglich. Nur wenige Partien sind noch nicht abgesagt.

Echt jetzt, Petrus!? Aufgrund des heftigen Wintereinbruchs eingangs des Wochenendes hat nahezu der komplette Fußball-Kreis Gifhorn buchstäblich die weiße Fahne gehisst. Durch die gut zehn Zentimeter Neuschnee hagelte es schon bis Samstag-Frühnachmittag Absagen über Absagen auf Bezirks- und Kreisebene, das Programm schmolz stündlich immer weiter zusammen! Eine Generalabsage gab es aber aus einem profanen Grund nicht...

... denn diese würde immer das komplette Wochenende betreffen – und am Freitagabend waren auf Kreisebene schon erste Paarungen angesetzt, unterstrich der Kreis-Spielausschuss-Vorsitzende Timo Teichert auf IK-Nachfrage. Zu diesem Zeitpunkt war das enorme Ausmaß der Wetter-Kapriolen Mitte März noch nicht absehbar gewesen. Es ging auch tatsächlich noch eine Begegnung vor über die Bühne: In der A-Junioren Kreisliga unterlag der VfL Wittingen/S. der JSG Gifhorn Nord mit 3:9. Bei ihm zuhause in Müden sei am Freitag tagsüber nicht eine Flocke gefallen. „In der Nacht aber volle Pulle. Wenn man das vorher so hätte ahnen können... Dieses Mal war die Glaskugel beschlagen“, unkte Teichert in Anbetracht der Ausfall-Flut.

Er äußerte bereits am Samstag-Vormittag große Zweifel, dass überhaupt ein Spiel stattfinden würde. „Man kann auf Schnee spielen. Das funktioniert. Aber es wäre ein kleines Wunder. Selbst wenn der Schnee weg ist, steht jede Menge Wasser auf dem Platz.“

Doch es gab sie tatsächlich, die Wagemutigen. Etwa beim VfL Wahrenholz. Der Landesligist setzte alle Hebel in Bewegung, um das Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig II irgendwie anpfeifen zu können. So erklärte Spartenleiter Jan Schöbel am Sonnabend, der Klub wolle den Platz freiräumen, um alle Mittel auszuschöpfen. Ob sich das als vergeudete Liebesmüh herausstellt, muss sich noch zeigen.

Aus Nordkreis-Sicht waren ansonsten bis Samstagnachmittag, Stand 14 Uhr, auf dem Portal fussball.de im Herrenbereich nur noch vier Paarungen von der Kreisliga bis zur 2. Kreisklasse offen (SV Tülau-Voitze vs. FC Oerrel, SV Bokensdorf vs. SV Hankensbüttel, TV Emmen vs. SV Sprakensehl, SSV Didderse II vs. FC Brome II). Die Emmener wollten sich erst kurzfristig entscheiden, erklärte der Vorsitzende Christoph Buhr. „Uns fehlen hinten raus die alternativen Ausweichtermine. Wir würden sehr gerne spielen.“ Bei den Frauen in der Kreisklasse zumindest zwei (ebenfalls in Tülau und Wittingen).

Das Gros der abgesetzten Partien werde auf die Ostertage wandern, prognostizierte Teichert bereits. Am Donnerstag tagt der Spielausschuss, da soll über den Nachholtermin befunden werden. Da am Ostersamstag aber bereits die Viertelfinals in den Herren-Pokalwettbewerben anberaumt sind, werden sich die aktuellen Überhänge drumherum tummeln müssen.

Übrigens: Gifhorns Spielausschuss-Chef nutzte den gegebenen Anlass, um die Vereine noch einmal mit erhobenen Zeigefinger zu sensibilisieren. „Wenn ein Platz gesperrt ist, dann ist er gesperrt.“ Ihm hatte der Buschfunk zugetragen, dass einige Teams mit dem Gedanken spielten, statt des ausgefallenen Punktspiels eine Trainingseinheit anzusetzen. Das aber sei bei einer Platzsperre ebenfalls nicht erlaubt. Teichert drohte im Ernstfall mit Punktabzug, wenn sich daran nicht gehalten werde. „Da kann man sich auf den Kopf stellen.“ Nur wenn der NFV-Kreis eine Generalabsage getroffen hätte, wäre der Fall anders gelagert gewesen. „Dann sagt der Spielaussschuss explizit, dass kein Spielbetrieb stattfinden darf. Wir können die Plätze aber nicht sperren, dazu haben wir kein Recht.“ Da obliege den Platzbesitzern. Insofern läge es dann in deren Ermessensgrad, ob sie eine Jux-Einheit auf weißem Grund zulassen würden.

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