Was ihm überhaupt nicht schmeckte in Hälfte eins: Seine Truppe hatte gegen den Quasi-Absteiger keine Spielkontrolle. Im Mittelfeld klafften oft (Schlupf-)Löcher für Hainberg, im Vorwärtsgang agierte Wahrenholz zu statisch.
So entsprangen Torraumszenen mehr aus Kampf und Krampf denn aus spielerischen Lösungen. Die dickste Gelegenheit vor der Pause verbuchte sogar der Tabellenletzte: Ein Nimm-du-ihn-ich-hab-ihn-sicher-Missverständnis hätte Marcel Könen fast mit der kalten Dusche bestraft, der Innenpfosten rettete für Schwarz-Gelb (41.).
Nicht die einzige brenzlige Szene. Einmal hatte Chris Neuschulz eingreifen müssen, einmal wehrte der später angeschlagen ausgewechselte Chris Hartmann auf Kosten eines Gesichtstreffers ab, einmal köpfte Lukas Lukas drüber.
Zweifelsohne: Auch der VfL hätte einen Treffer erzwingen können. Lars Koch fehlten gleich dreimal Zentimeter in vielversprechenden Situationen. Niklas Balke schlenzte nach energischer Balleroberung das Leder knapp vorbei. Und auch bei Niklas Germer gab’s gleich zweimal Haareraufen. Die Nullnummer zur Halbzeit verriet es: Schwere Kost am Taterbusch.
Ludwig appellierte an die Ehre. Das fruchtete bedingt. Philipp Greve nach einer Ecke und eine abgefälschte Hereingabe von Marten Richter sorgten für das scheinbar beruhigende 2:0.
Doch weit gefehlt! Es folgte der „Super-Gau“, so Ludwig. Norman Balke stellte sich vor den Ball, sah wegen Spielverzögerung Gelb-Rot („Eine dumme Aktion“). Dann wehrte Jannik Vespermann einen Nachschuss mit der Hand auf der Linie ab – glatt Rot und Elfmeter, den der SC zum Anschlusstreffer nutzte.
Die Gastgeber mussten nun eine kleine Ewigkeit zu neunt überstehen, „verteidigten mit Mann und Maus“. Dann noch einmal ein langer Ball, Richter zog den Sprint ab und bediente den mitgelaufenen Simon Janetzko, der für pure Erleichterung sorgte. Ludwig sprach von „Glück im Unglück“. Wohl wahr.