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Landesliga: Sensationelles Wahrenholz-Remis gegen Vorsfelde

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Von: Ingo Barrenscheen

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Unverhofft kommt oft: Der VfL Wahrenholz (l. Jan Reitmeier, Marten Richter) ergatterte in der Fußball-Landesliga gegen das Topteam SSV Vorsfelde (Marlo Moretti) ein überraschendes 1:1-Remis. Dabei waren die Schwarz-Gelben speziell in der ersten Halbzeit fast nur hinterhergelaufen.
Unverhofft kommt oft: Der VfL Wahrenholz (l. Jan Reitmeier, Marten Richter) ergatterte in der Fußball-Landesliga gegen das Topteam SSV Vorsfelde (Marlo Moretti) ein überraschendes 1:1-Remis. Dabei waren die Schwarz-Gelben speziell in der ersten Halbzeit fast nur hinterhergelaufen. © Ingo Barrenscheen.

Wahrenholz – Der Taterbusch war in der Vergangenheit durchaus schon einmal besser besucht. Und doch kam sich Thorsten Thielemann in jener historischen 90. Minute vor „wie im Bundesliga-Stadium“. Denn in diesem Moment erzielte Jan-Patrick Schön am gestrigen Sonntag nicht nur das erste Tor für den Aufsteiger VfL Wahrenholz in der Fußball-Landesliga, sondern sicherte seinen Farben damit einen Sensations-Punkt beim 1:1 gegen den Titelaspiranten SSV Vorsfelde! Logisch, dass der Platz da bebte.

Trainer Thielemann sprach von „Riesen-Trubel“, der um ihn herum ausbrach. Ganz Wahrenholz war perplex wie ekstatisch, dass die Schwarz-Gelben die Mega-Überraschung gelang. „Das ist natürlich ein Big Point“, strahlte auch der Leitwolf. „Wenn mir vor der Saison einer gesagt hätte, dass wir nach diesen zwei schweren Spielen zu Beginn mit einem Punkt dastehen, hätte ich gefeiert.“ Noch über eine Stunde nach Spielende saßen seine Schützlinge auf dem Rasen, wollten den Schauplatz ihres Teil-Erfolgs nicht verlassen.

Brutale Anfangsviertelstunde

Dabei hatte gegen kurz nach 15 Uhr noch relative Ratlosigkeit im Lager der Gastgeber geherrscht. Selten sah man Thorsten Thielemann so häufig mit gesenkten Haupt wie in Halbzeit eins. Grübelnd, nicht glücklich mit dem Geschehen auf dem Grün. „Alter Schwede! Ich habe überlegt, was wir ändern müssen.“ Die Anfangsviertelstunde von Vorsfelde sei „brutal“ gewesen, der VfL kam von einer Verlegenheit in die nächste. Wie beim simplen Eckball-Trick, der zum frühen Nackenschlag führte. Der Ex-Profi Kevin Schulze narrte mit einer Körpertäuschung Daniel Müller, eine scharfe Hereingabe, bumms (10.). Zuvor hatte Vorsfelde bereits einen Abseits-Treffer (3.) und einen nicht gegebenen Elfmeter im Zweikampf mit Simon Janetzko (6.) beklagt. Aber auch Schwarz-Gelb ließ vor dem 0:1 durch Youngster-Neuzugang Marten Richter (8.) eine gute Schusschance liegen.

Wie es eben gegen einen drückend überlegenen Gegner ist: Die wenigen Nadelstiche sollten tunlichst wehtun. Doch Unsauberkeiten oder Pech wie beim Pfostentreffer von Lars Koch (39.) standen dem Underdog im Weg. Der sich ansonsten meist rund um den eigenen Sechzehner eingekesselt sah und von Glück sagen konnte, dass den quirligen Angreifern des amtierenden Vizemeisters aus der Eberstadt ebenfalls die letzte Präzision fehlte. Ansonsten wäre frühzeitig Schicht im Schacht gewesen.

Schöns Kaltschnäuzigkeit belohnt

So aber hatte Wahrenholz in Hälfte zwei noch alle Möglichkeiten. Das gab auch Thielemann seinem Team mit auf den Weg: „So lange es nur 0:1 steht, ist alles im Bereich des Möglichen.“ Und Tatsache. Das Heimteam wurde etwas mutiger, etwas sicherer. Maurice Kutz und Schön vergaben vielversprechende Ansätze, gegen Ende ging der Neuling mit einem Wechsel zum 4-4-2 volles Risiko. Und das wurde, genau wie die gewohnte Nie-aufgeben-Mentalität, belohnt durch Schöns Kaltschnäuzigkeit vor dem Kasten. Der Rest war pure Wahrenholzer Freude. Und Vorsfelder Frust.

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