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Wahrenholz: Der Fußball-Gott ist grausam

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Von: Ingo Barrenscheen

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Das große Hadern: Jan-Patrick Schön schien den VfL Wahrenholz 
in der Fußball-Landesliga spät zum hochverdienten Ausgleich geschossen zu haben, doch Gegner SVG Göttingen schlug in der Nachspielzeit tatsächlich noch einmal zum 5:4 zurück.
Das große Hadern: Jan-Patrick Schön schien den VfL Wahrenholz in der Fußball-Landesliga spät zum hochverdienten Ausgleich geschossen zu haben, doch Gegner SVG Göttingen schlug in der Nachspielzeit tatsächlich noch einmal zum 5:4 zurück. © Ingo Barrenscheen.

Göttingen – Der VfL Wahrenholz erlebte ein Drama in der Fußball-Landesliga. Trainer Thorsten Thielemann und seine Mentalitäts-Monster hatten sich auswärts bei der SVG Göttingen bravourös nach 1:3- und 2:4-Rückstand zurückgekämpft. Doch in Minute 96 handelte sich der Neuling noch das 4:5 ein. Unfassbar!

Zurück blieb bei den Männern in Schwarz-Gelb die totale Leere im Kopf nach diesem hoch dosierten Bitterstoff. „Da machst du so ein geiles Spiel und wirst so böse bestraft“, rang Thielemann nach Fassung. „So etwas Unglückliches habe ich auch noch nicht erlebt – und ich bin schon lange dabei...“ Eigentlich hätte er sein Team nach Schlusspfiff aufbauen müssen. Doch der Coach benötigte selbst erst einmal Zeit für sich und verlor den Glauben an den Fußball-Gott. „Alter Schwede! Irgendetwas stimmt hier nicht. Damit muss ich erst einmal klarkommen.“

Wenngleich sich das Taterbusch-Team diese Mutter aller Niederlagen mit drei Gast-Geschenken bei den Gegentoren eins, zwei und vier durch „krasse Abwehr-Fehler“ selbst zum großen Teil eingebrockt hatte, so hätte im Umkehrschluss die Mega-Moral mindestens einen Punkt verdient gehabt. „Das ist unser Pfund“, unterstrich Thielemann. Wahrenholz verdaute den frühen Rückstand per Foulelfmeter, gestaltete das Geschehen gleichwertig und kam kurz vor der Pause zum verdienten Ausgleich durch den Kopfballtreffer von Marlon Hanse.

VfL gibt nicht auf

Die zweite Hälfte begann allerdings mit einem zweifachen Fehltritt. „Das waren zwei richtige Donnerstöße“, seufzte Thielemann. „Aber unsere Stärke ist: Wir geben nicht auf.“ Wieder nickte Hanse ein – nur noch 3:2. Selbst der nächste Defensiv-Schnitzer warf Schwarz-Gelb nicht aus der Bahn. Hanse zum Dritten und Joker Jan-Patrick Schön per Strafstoß in der Nachspielzeit schienen die eindrucksvolle Aufholjagd mit einem Remis zu krönen, nachdem der VfL nach dem 4:3 sogar noch zweimal an die Latte geköpft hatte.

Doch praktisch die letzte Aktion der Begegnung rief dann den Wahrenholzer Weltschmerz hervor. Ein langer Pass (Thielemann: „Den schlägt er so vielleicht auch nur einmal im Leben“) hebelte die Kette aus, und mit Alexander Mut traf ausgerechnet der Spieler den VfL ins Herz, der zuvor „schon mit Gelb-Rot hätte runtergehen müssen“...

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