Maurice Magnus, der den Strafstoß herausholte, traf jedoch wenig später zum 2:1. Dann begann die turbulente Schlussphase.
Zuerst glich Mohamed Bea zum umjubelten 2:2 aus, der Punkt war für die abstiegsbedrohten Brauereistädter in der 91. Minute zum greifen nah.
Doch Ramolla sollte seine zweite Chance vom Elfmeterpunkt bekommen – kniffelige Szene Nummer drei: „Das war ein Foul. Aber es war nicht im Strafraum, nicht auf der Linie, sondern außerhalb“, haderte Grünheid.
Der Schiri gab jedoch Strafstoß, den Ramolla verwandelte. „Wir müssen uns noch sammeln. Das ist extrem bitter. Wir müssen das jetzt erstmal sacken lassen“, gab der VfL-Coach unumwunden zu.
Jennerich schloss wie folgt: „Die zweite Hälfte war geprägt von Härte, das war kein Leckerbissen. Die drei Punkte nehmen wir mit.“
Zumindest ergebnistechnisch erlebte Knesebecks Coach Jan Rinkel beim 3:0-Sieg ein schönes Wiedersehen mit seinen Weggefährten aus seiner Kindheit.
„Spielerisch war das aber ein ganz, ganz schlechtes Niveau. Es war zerfahren, die Pässe waren ungenau und das Positionsspiel nicht gut. Das war von beiden Seiten nicht schön anzusehen. Ich musste draußen viel leiden.“
Passend dazu vergab auch Knesebecks Kilian Müller in der 44. Minute einen Elfmeter. Dennoch fielen die Tore des VfL durch Matthias Reinecke, Daniel Meinecke und Tim Krebiel nach zumindest im Ansatz schön herausgespielten Toren.
Und für Rinkel wichtig: „Es war gut, wieder mal zu null zu spielen. Wir haben besser gestanden als zuletzt und kamen mit den hohen Bällen auch besser klar als zuletzt“, erläuterte der VfL-Frontmann.
Dennoch machte er keinen Hehl daraus, dass die eigentlich offensivstarken Vordorfer seine Riege nicht vor die größten Aufgaben stellte.
Alles in allem genoss Rinkel das Wiedersehen dennoch: „Ein Sieg ist immer hilfreich, wenn man sich mal wiedersieht“, fügte der Frontmann schmunzelnd an.
Lange boten die Grün-Weißen gegen den Tabellenzweiten Paroli. Dabei startete die Partie denkbar unglücklich. Nach dem frühen 0:1-Rückstand verursachte Brechtorfs Keeper Jonas Biniek schon nach zehn Minuten einen Elfmeter.
Schwülpers sonst sicherer Schütze Andrej Ganski schoss jedoch übers Tor. In der Folge kam Brechtorf besser ins Spiel, setzte Schwülper mit leidenschaftlichen Zweikämpfen zu.
„Wir haben schon vorher gesagt, dass wir uns nicht abschlachten lassen und Paroli bieten wollen“, erörterte der spielende TSV-Co-Trainer Marc Heuchling.
So zeigte seine Elf auch Nehmer-Qualitäten, kam durch Luka Lauenroth nach sehenswertem Lupfer zum 1:1. Auch das 1:2 egalisierte Leon Dahlke. Nach 74. Minuten ließ sich Marius Jürgens jedoch zu einem Foul im Strafraum hinreißen.
Lauritz Macht erzielte das 3:2. „Das war der Genickbruch. Danach ging nicht mehr viel. Aber man kann keinem einen Vorwurf machen. Alle haben sich mit 100 Prozent reingeworfen“, lobte Heuchling, der dennoch gerne einen nicht unverdienten Zähler behalten hätte.