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Fußball-Kreisliga: Wittinger Waterloo gegen Wesendorf

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Von: Ingo Barrenscheen

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Jugend forsch(t): Jan Bechler (l.) wurde beim Wesendorfer SC ins kalte Wasser geworfen und feierte bei seinem Debüt mit seinem Team direkt einen unerwartet klaren 5:1-Erfolg in der Fußball-Kreisliga über den desillusionierten VfL Wittingen (Moritz Thiele).
Jugend forsch(t): Jan Bechler (l.) wurde beim Wesendorfer SC ins kalte Wasser geworfen und feierte bei seinem Debüt mit seinem Team direkt einen unerwartet klaren 5:1-Erfolg in der Fußball-Kreisliga über den desillusionierten VfL Wittingen (Moritz Thiele). © Ingo Barrenscheen.

Wittingen – Lag der heimische Fußball-Kreisligist VfL Wittingen/Suderwittingen da schon sang- und klanglos mit 0:5 hinten. Am Ende standen nur noch neun Brauereistädter auf dem Feld und quittierten ein 1:5 im so wichtigen Auftaktspiel gegen den Wesendorfer SC. Einige Zuschauer verließen bereits gefrustet zur Halbzeitpause den Sportplatz. Wer wollte es ihnen verübeln!?

Aus Wittinger Sicht. „Das ist natürlich ein ganz schöner Nackenschlag. Wir haben uns das völlig anders vorgestellt“, seufzte VfL-Trainer Peter Grünheid. Bei den Gästen hingegen herrschte logischerweise eitel Sonnenschein nach diesem unerwartet deutlichen Dreier. Das WSC-Trainer-Tandem mochte es zur Pause selbst kaum glauben. „Arne (Wrede, Anm. der Redaktion) und ich haben uns angeguckt und gedacht, wir sind im falschen Film. Damit hatten wir auch nicht gerechnet“, staunte Christian Müller Bauklötze. Immerhin tat sich Wesendorf in der Vergangenheit gerne schwer mit dem Toreschießen, sicherte den Kreisliga-Verbleib in der Vorsaison auch erst im Nachsitzen in der Relegation. Insofern sei es „guter Auftakt und wichtige drei Punkte“ gewesen, konstatierte Müller. Erst Recht, weil Blau-Weiß mit einer ersatzgeschwächten und verjüngten Truppe antrat.

Elfmeter leitet Pleite ein

Doch ein Handelfmeter, gepaart mit der Roten Karte gegen Wittingens Marven Stegmann (5.), spielte dem WSC enorm in die Karten. „Beide gehen hoch zum Kopfball, Marven kriegt den Ball an die Hand – eigentlich ist nur ein absichtliches Handspiel strafbar. Das hat uns praktisch das Genick gebrochen und ein entscheidender Faktor“, rätselte Grünheid. Sein Gegenüber indes meinte: „Er verhindert ein Tor, nach dem neuen Regelwerk ist das halt so mit der Doppelbestrafung. Pech für die, Glück für uns.“ Weil Wittingen ratz, fatz auch noch das 0:2 und 0:3 schluckte, war der Ofen in Unterzahl früh aus. „So etwas kann keine Mannschaft so schnell wegstecken und den Reset-Knopf drücken“, so Grünheid und fasste die erste Halbzeit unter „Shit happens“ zusammen.

Der WSC hatte gegen völlig konsternierte Platzherren bis zum Pausenpfiff so leichtes Spiel. Um dann nach Wiederbeginn in Ergebnis-Verwaltung zu verfallen. „Das war gar nichts mehr von uns, jeder Pass in die Tiefe war zu lang“, winkte Müller ab. Auch der VfL agierte arg fehlerhaft, stemmte sich aber zumindest gegen ein Debakel. Grünheid anerkennend: „Wir haben Charakter gezeigt.“

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