Wie vernagelt. Die Gäste aus Rühen durften sich in der ersten Hälfte bei Schlussmann Florian Harries bedanken, nicht in Rückstand geraten zu sein. „Er hat uns im Spiel gehalten“, lobte auch SVBW-Coach Jörg Jennerich seinen Keeper. Nach vorne ging bei den Gästen erstmal wenig: „Wir hatten keine Torchance, Wittingen dafür drei, vier.“ Dementsprechend fiel auch das Fazit von Wittingens Coach Peter Grünheid aus: „Die erste Halbzeit war wohl die beste Halbzeit, die wir bisher gespielt haben.“ Fünf „glasklare“ Torchancen sah der Wittinger Frontmann: „Dass alle reingehen, ist Wunschdenken, aber wir müssen mindestens 2:0 führen.“ Durch das 0:0 zur Pause habe man Rühen im Spiel gelassen.
Die Gäste stellten, durch Verletzungen auch etwas gezwungen, zur Pause um. „Dann hatten wir 80 Prozent Ballbesitz. Das war eine ganz andere Einstellung. Wir sind als Mannschaft aufgetreten“, freute sich Jennerich. Wittingen kam nicht mehr so recht zum Zug: „Rühen hat mehr Druck gemacht, wir standen zu tief. Viele Bälle sind stecken geblieben und das Kombinations-Spiel hat nicht mehr so funktioniert“, analysierte Grünheid. So war es schließlich Darius Delau, der nach einer schönen Kombination auf 1:0 stellte. Kevin Rusch traf nach einer Ecke vom Sechzehnereck traumhaft in den Winkel zum 2:0. Grünheid: „Es nervt langsam. Du bist das fünfte Spiel auf Augenhöhe, wirst nachher vom Gegner gelobt und hast am Ende keinen Ertrag.“
Es war nicht der Tag der Einhörner: „Der ganze Tag war schon komisch. Wir sind nur zu zwölft angereist, dann verletzt sich beim Aufwärmen unser Kapitän Toni Roggenbach. Von eigentlich zwei angekündigten Spielern aus der Zweiten kommt nur einer. An so einem Tag kannst du eigentlich nur verlieren. Ich hab schon das Schlimmste befürchtet“, blickte VfL-Coach Jan Rinkel zurück. Dennoch kam Knesebeck gut rein, ging ganze drei Mal in Führung – nur, um jedes Mal wieder den Ausgleich schlucken zu müssen. So stehen mittlerweile sechs Remis – keine Mannschaft der Kreisliga hat mehr. „Auf der einen Seite kannst du zufrieden Sein. Vordorf ist dritter, hat vorher alle vier Heimspiele gewonnen. Aber es ist das sechste Remis, bei dem wir eigentlich näher dran waren“, war Rinkel nachher zwiegespalten.
Fast hätte es zum Punktgewinn beim Tabellenzweiten gereicht. Dennoch musste auch TSV-Coach Andre Bischoff anerkennen: „Schwülper war besser, sie haben das Spiel gemacht. Wir lagen relativ früh 0:1 hinten, haben aber eigentlich gut verteidigt und gut mitgehalten.“
Zum Ende hin wollten die Gäste dann nochmal aufmachen, offensiver agieren. Eine Gelb-Rote-Karte von Robin Dahlke warf die Bemühungen jedoch zurück. Eine Chance gab es jedoch noch Miguel Sartori bekam nach einer Ecke den Ball per Kopf quergelegt, bekam das Bein jedoch nicht mehr rechtzeitig hoch. Dennoch gilt: „Das war absolut okay. Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben.“