Zumal die Hausherren nach der Pause stark zurückkamen. „Da hatten wir auch etwas Glück. Die Chancen machen sie sonst wohl nachts um drei.“ Stattdessen legte Daniel Meinecke gleich doppelt zum 3:0 und 4:1 nach. Andrej Ganski sorgte zwischenzeitlich für den Anschluss. So schloss auch Rinkel: „Ich bin überstolz. Das war ein Sahneauftritt meiner Sahnemannschaft.“
Die Partie stand für die Brauereistädter schon vor dem Anpfiff unter einem denkbar schlechten Stern. „Mory und Yakuba Camara haben noch kurzfristig abgesagt. Dadurch sind wir nur mit elf Mann angereist“, erklärte Coach Peter Grünheid die harte Ausgangslage.
Dementsprechend startete das Spiel auch. Bereits nach elf Minuten ging der TSV in Front und erhöhte vor der Pause noch auf 3:0. Nach dem Seitenwechsel sorgte Sven Arndt (der sich nach seiner Verletzung erneut in den Dienst der Mannschaft stellte, wie auch Grünheid hervorhob) mit seinem Tor noch für ein wenig Hoffnung, doch nur drei Minuten danach stellte Hillerse den alten Abstand wieder her.
„Wir hatten Spieler aus der Zweiten und welche, die aus Erkältungen oder Verletzungen wiederkamen, dabei. Daher interessiert das Ergebnis uns heute 0,0“, unterstrich Grünheid.
Der VfL wollte unbedingt antreten, um die Sperren von Evgeni Suskevic, Roni Agirman und Marcel Kerstens schnell loszuwerden. „Wir wollten auch intern und extrern Zusammenhalt zeigen. An den Jungs, die heute da waren, lag es nicht.
Sie haben alles gegeben“, unterstrich der Coach. Dennoch ist für ihn klar: „Jedes Spiel ist jetzt ein kleines Endspiel. Auch nächste Woche gegen Schwülper.“ Nach zwei Pleiten zum Neustart ist die Lage für den VfL sehr bedrohlich.
„Das sieht nach außen nach Auflösungserscheinungen aus. Es ist aber genau andersrum. Das ist die Basis für den Zusammenhalt.“ Da müsse man laut Grünheid den Rest des Kaders abholen.
Mit dem ersten Sieg seit zwölf Spielen im Rücken startete der Wesendorfer SC mit Elan in die Begegnung mit Vordorf. Die Gäste verlagerten sich überwiegend auf lange Bälle, weswegen der Spielaufbau Sache der Hausherren war.
Nach elf Minuten musste sich WSC-Coach Christian Müller dann allerdings die Augen reiben. Christopher Elbe nahm sich ein Herz und beförderte den Ball per Dropkick in den Winkel.
„Das war deren erster Angriff. Ein absolutes Traumtor. Das Tor hat nur gewackelt“, staunte Müller nicht schlecht. Die Hausherren steckten jedoch nicht auf und wurden durch den Ausgleich von Noah Ehmke belohnt.
Lange hielt die Freude jedoch nicht. Binnen drei Minuten brachte Vordorf die Partie wieder auf seine Seite – einmal nach einem Freistoß, einmal per Elfmeter.
Müller: „Das waren zwei individuelle Fehler, die uns nicht passieren dürfen.“ Ein Remis sei laut dem Coach nach dem Anschluss kurz vor dem Ende nicht unverdient gewesen. Die Entwicklung seiner Elf schmeckt Müller unabhängig vom Ergebnis: „Wenn wir an heute und die Leistung gegen Wittingen anknüpfen, ist noch einiges drin.“
So hat sich der TSV seinen persönlichen Neustart nicht vorgestellt. „Das war von beiden sicher nicht das beste Spiel. Der Platz hat auch nicht viel hergegeben“, resümierte auch Brechtorfs Coach Andre Bischoff, der sich im Verlauf des Spiels über gleich drei individuelle Fehler ärgern musste – die prompt zu Gegentoren führten.
„Beim Ersten unterlaufen wir den Ball. Den müssen wir auch vorher dreimal verteidigen. Dann verlieren wir den Ball direkt vor der Abwehr und beim Dritten machen wir es im Sechzehner zu dusselig.“
Ein Lichtblick: Rückkehrer Luca Lauenroth traf prompt bei seiner Rückkehr. „Das freut mich für ihn persönlich und man merkt, wie wichtig er für uns ist“, lobt auch Bischoff, der den Blick schon auf die kommenden Partien richtet: „Die Einstellung stimmt. Damit hoffen wir, nicht mehr unten reinzurutschen. Aber wir müssen eben langsam wieder punkten.“