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Kastner verlässt VfL-U17: „Hatte Spaß am Fußball verloren“

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Von: Marvin Scholz

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Wieder die Freude am Fußball finden: Lenja Mia Kastner verlässt die U17 des VfL Wolfsburg und schließt sich der 1. Frauenfußball-Mannschaft von Eintracht Braunschweig an.
Wieder die Freude am Fußball finden: Lenja Mia Kastner verlässt die U17 des VfL Wolfsburg und schließt sich der 1. Frauenfußball-Mannschaft von Eintracht Braunschweig an. © Aron Sonderkamp.

Braunschweig – Der Fußball demonstriert immer wieder: Ein Tapeten-Wechsel kann viel bewirken. Ähnlich erhofft es sich auch Innenverteidigerin Lenja Mia Kastner. Die gebürtige Oesingerin trug bis zuletzt das Trikot der U17-Bundesliga-Mannschaft des VfL Wolfsburg. Nach und nach machten ihr die geringen Einsatz-Zeiten aber zu schaffen – und mündeten in der Lustlosigkeit. Nun steht ein neues Kapitel an.

Feuer neu entfachen

„Ich habe immer weniger gespielt, der Wohlfühl-Faktor war nicht mehr gegeben und das wirkte sich dann auch auf meine Trainings-Leistung aus. Ich hatte den Spaß am Fußball verloren“, erklärt die erst 16-Jährige extrem ehrlich. Es folgte, was in einem solchen Moment zwangsläufig folgen musste. Das Abwehr-Ass schaute sich rasch nach Alternativen um. Ein Tapetenwechsel schien unumgänglich, um das Feuer zur schönsten Nebensache der Welt neu zu entfachen. „Nachdem ich dann von der Wolfsburger U20 eine Absage erhielt, habe ich mich mit einer Freundin ausgetauscht, die schon bei Braunschweig spielt“, so Kastner.

Probetraining - Überzeugung - Wechsel

Nach mehreren Gesprächen nahm die Defensiv-Spezialistin am Training des ungebliebten VfL-Nachbarn teil. Bereits das erste Probetraining löste bei Kastner großer Lust auf mehr aus. Trotzdem wünschte sich die Groß Oesingerin etwas Bedenkzeit, wobei die Entscheidung im Hinterkopf bereits feststand. Nicht einmal eine Woche später stimmte Kastner einem Wechsel zum BTSV zu. „Nicht nur meine Freundin war ein Faktor, sondern natürlich auch das Team. Ich wurde direkt super aufgenommen – es ist eine Einheit und es gibt keine Grüppchenbildung“, grinst die Verteidigerin voller Vorfreude.

Neben dem geografischen Nachbarn entpuppten sich die Vereine Freiburg, Frankfurt und Potsdam ebenso als Alternativen. Kastner fügte aber direkt an: „Ich wollte in der Nähe von meiner Familie bleiben – außerdem bin ich ein Dorf- und kein Stadt-Kind.“ Nach sieben Jahren Autostadt also nun Blau-Gelb. Normalerweise hätte das Talent mit den U20-Wölfinnen in der 2. Bundesliga gekickt. Doch im Fußball ist eben nicht alles planbar. Somit heißt der nächste Schritt also: Oberliga!

Mit dem Grundrepertoire der Wolfsburger Ausbildung will und kann Kastner ihrem neuen Verein also weiterhelfen: „In Wolfsburg habe ich alle Grundlagen gelernt und es war der beste Schritt für meine Entwicklung.“ Schließlich sei die VW-Stadt ein toller Standort für die spielerische Ausbildung.

„Kann viel lernen“

In den aktuell drei Trainings-Einheiten pro Woche beim BTSV und den künftigen Spielen darf sich die Frauen-Mannschaft auf eine taktisch gut ausgebildete Spielerin freuen, die das gewisse fußballerische Etwas implementiert. „Ich bin 16 und der Rest der Mannschaft ist zwischen 20 und 30 – da kann ich viel lernen und mich weiterentwickeln – ich will die Freude am Fußball zurückgewinnen und mich auch in offensiveren Positionen ausprobieren“, reiht Kastner ihre Ziele aneinander. Ambitionierte Ziele, die zu einem ambitionierten Verein passen. „Wir wollen oben mitspielen – meine Vorfreude auf die Trainings und Spiele sind groß.“

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